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Eigenkapital Hausbau – Wie viel Eigenkapital brauche ich?

Von Marc Hammermeister Am 15. Dezember 2022

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Die Bauzinsen sind niedrig wie nie und die Kreditinstitute überbieten sich gegenseitig mit offenbar unschlagbar günstigen Angeboten. Das verleitet viele Menschen dazu, sich genau jetzt den Traum vom Eigenheim zu erfüllen. Die oft schön gerechneten Angebote versprechen eine geringe monatliche Belastung. Dass darin aber die Nebenkosten, etwa für Strom und Heizung, Warmwasser und Co. noch nicht enthalten sind, wird oft vergessen. Auch die teils extrem lange geplanten Laufzeiten, die einer geringen anfänglichen Tilgung zuzuschreiben sind, schönen das Ergebnis oftmals. Wer genauer hinsieht, stellt schnell fest, dass er mit dem vermeintlichen Schnäppchen der Finanzierung bis weit übers Rentenalter hinaus am Kredit zu tragen hat.

Deshalb sollte sich niemand vorschnell für den Hausbau entscheiden, sondern zunächst gründlich kalkulieren. Auch sollte ein gewisses Eigenkapital vorhanden sein, um nicht die gesamten Hauskosten mit einem Darlehen finanzieren zu müssen. Als Faustregel gilt, dass ein Eigenkapital von 20 bis 30 Prozent vorhanden sein sollte. Dieses Eigenkapital verlangen die meisten Banken auch als Grundvoraussetzung, um überhaupt ein Darlehen zu gewähren. Es dient den Banken als Sicherheit. Wenn wir also von durchschnittlichen Hausbaukosten von etwa 200.000 Euro ausgehen, sollte folgendes Eigenkapital zur Verfügung stehen:

200.000 Euro * 20 % = 40.000 Euro

200.000 Euro * 30 % = 60.000 Euro

Wer diesen Betrag nicht hat, wird bei vielen Banken keine Baufinanzierung erhalten. Bei anderen ist eine 100-Prozent-Vollfinanzierung möglich. Allerdings wird diese oft mit sehr hohen Zinsen belastet sein und das Darlehen greift nur für die reinen Hausbaukosten, nicht aber für die Baunebenkosten, die meist trotzdem aus Eigenkapital zu finanzieren sind. Zudem setzen die Banken eine extrem gute Bonität des Kreditnehmers voraus, bevor sie solch ein Darlehen bewilligen. Diese Bonität können die meisten Häuslebauer aber schlicht und ergreifend nicht aufbringen, so dass solche Angebote sich am Markt kaum finden lassen.

Was bringt das Eigenkapital dem Bauherrn?

Doch nicht nur für die Banken spielt ein möglichst hohes Eigenkapital des Darlehensnehmers eine wichtige Rolle, sondern ebenso für den Bauherrn. Die allermeisten Banken bieten nämlich günstigere Zinsen an, je höher das Eigenkapital ist. Bei einem hohen Eigenkapitalanteil ergibt sich zudem in Zeiten vorübergehender finanzieller Engpässe der Vorteil, dass diese nicht ganz so drastisch zu Buche schlagen, wie bei einer Vollfinanzierung.

Ebenfalls ist zu beachten, dass die Kosten für ein Einfamilienhaus, ein Reihen- oder Massivhaus oft höher ausfallen, als ursprünglich geplant. (Was kosten Massivhäuser wirklich?) Das kann durch höherwertige Sanitäreinrichtungen, durch nachträgliche Änderungen im Grundriss und vieles mehr passieren. In diesem Fall ist es ebenfalls günstig, viel Eigenkapital zu haben, um die Darlehenssumme bei Bedarf noch etwas aufstocken zu können.

Wie lässt sich Eigenkapital für den Hausbau aufbauen?

Allerdings muss das Eigenkapital für den Hausbau erst einmal aufgebaut werden und hier haben angehende Bauherren die unterschiedlichsten Möglichkeiten:

  1. Sparplan auf ein Tagesgeldkonto/Sparbuch
  2. Anlage in Festgeld
  3. Fondssparplan
  4. Aktienspekulationen
  5. Bausparvertrag

Jede dieser Sparformen bietet Vor-, aber auch Nachteile, die zu beachten sind. Welche das konkret sind, zeigen wir im Folgenden.

1. Der Sparplan auf Tagesgeldkonto oder Sparbuch

Der Klassiker unter den Sparanlagen ist ein Sparplan. Monatlich wird ein bestimmter Betrag auf ein Sparbuch oder Tagesgeldkonto eingezahlt. Das Geld ist bei Bedarf sofort verfügbar, zumindest beim Tagesgeldkonto, beim Sparbuch sollte die Kündigungsfrist von meist drei Monaten eingehalten werden. Sonst drohen Strafzinsen. Allerdings sind die Renditen in Zeiten niedriger Zinsen extrem gering. Dafür bieten beide Varianten eine hohe Sicherheit.

2. Das Festgeld

Auch das Festgeld glänzt mit enormer Sicherheit. Allerdings werden hier meist größere Summen verlangt, die zudem über einen fixen Zeitraum angelegt werden müssen. Wer vorzeitig an das Geld will, muss auch hier mit hohen Gebühren oder Strafzinsen rechnen, sofern die vorzeitige Kündigung überhaupt ermöglicht wird.

3. Der Fondssparplan zum Eigenkapitalaufbau

Fondssparpläne sind ebenfalls eine beliebte Anlageform. Monat für Monat werden für einen Betrag X Fondsanteile erworben. Steigt der Kurs, müssen höhere Preise für den Kauf bezahlt werden, allerdings befinden sich auch Anteile im eigenen Vermögen, die günstiger erworben wurden. Der Fonds wird meist aktiv gemanagt, so dass sich Profis mit der Auswahl der darin befindlichen Papiere befassen. Dadurch wird das Risiko breit gestreut und die Entwicklung ist recht stabil. Dennoch droht unter Umständen auch ein Totalverlust. Sichere Fonds setzen vermehrt auf Rentenpapiere, werfen dann aber auch wieder recht geringe Renditen ab.

4. Aktienspekulationen zum Eigenkapitalaufbau

Risikofreudige Anleger setzen auf Aktienspekulationen, um aus wenig Geld viel zu machen. Tatsächlich winken hier hohe Renditen. Andererseits besteht jedoch auch die Gefahr, dass es zum Totalverlust kommen kann. Generell eignen sich Aktienkäufe auch eher auf lange Sicht, und nicht, um kurzfristig Geld zu vermehren. Wird das Geld zu einem festen Termin benötigt, müssen die Aktien zum dann aktuellen Kurs verkauft werden, selbst wenn dieser unter dem Einstandskurs liegt.

5. Der Bausparvertrag zum Eigenkapitalaufbau

Wer auf jeden Fall ein Haus bauen will, ist mit dem Bausparvertrag daher am besten beraten. Er bietet zwar nur geringe Renditen, aber hat dafür andere Vorteile. So gibt es eine hohe Sicherheit, das Geld kann nicht verloren gehen. Außerdem erhalten Bausparer, wenn ihr Vertrag die Zuteilungsreife erlangt hat, ein Bauspardarlehen, welches mit sehr günstigen Zinsen versehen ist. Diese werden zu Beginn des Vertrags festgelegt. Wer einen Altvertrag hat, profitiert heute von hohen Guthabenzinsen, müsste für das Bauspardarlehen allerdings auch hohe Zinsen zahlen. Da dieses Darlehen aber nicht in Anspruch genommen werden muss, sondern man sich das angesparte Guthaben auch auszahlen lassen kann, bei einigen Verträgen sogar einen Bonus für den Verzicht aufs Darlehen erhält, sind diese Verträge sehr interessant für angehende Häuslebauer.

Allerdings wird meist mindestens ein Betrag von 40 bis 50 Prozent der vereinbarten Bausparsumme angespart werden müssen, bevor das Darlehen ausgezahlt werden kann. Dieses kann aber auch mit einer nachrangigen Grundschuld im Grundbuch eingetragen werden und schmälert den Darlehensbetrag seitens der Bank. Das wiederum kann zu Zinsvergünstigungen bei der Bankfinanzierung des Hausbaus führen.

Eigenkapital für den Hausbau frühzeitig aufbauen

Auch wenn es verschiedene Möglichkeiten für den Aufbau des Eigenkapitals für den Hausbau gibt, zeigt sich doch, dass keine es erlaubt, innerhalb weniger Monate genügend Kapital anzusparen. Wer also plant, später ein Haus zu bauen, sollte bereits frühzeitig entsprechende Anlagemöglichkeiten prüfen und sein Geld dort ansparen. Nur dann kann ein ausreichend hohes Eigenkapital vorgewiesen werden, wenn es benötigt wird.

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