Bobdenbelag im Massivhaus

Welcher Bodenbelag ist der richtige? Die Vor- und Nachteile von Fliesen, Parkett und Co.

Von Marc Hammermeister Am 5. Oktober 2022

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Ein Eigenheim bedeutet für seine künftigen Besitzer, zwischen Keller-Boden und Dach-Eindeckung eine große Auswahl zu haben. Vieles davon ist nur rein optischer Natur. Bei Bodenbelägen hingegen findet sich die, zumindest flächenmäßig größte „Qual der Wahl“, die nicht nur Auswirkung auf das Raumdesign hat, sondern viel zum Wohngefühl beiträgt. Der folgende Artikel zeigt deshalb die wichtigsten Bodenbeläge.

Glasierte und unglasierte Fliesen

Einstmals waren Fliesen vor allem ein Feuchtraum-Bodenbelag und wurden ansonsten vornehmlich in der Küche als Wandbelag verwendet. Das hat sich dramatisch geändert. Durch die drei Untergruppen:

  1. Steingutfliesen,
  2. Steinzeugfliesen,
  3. Feinsteinzeugfliesen,

die sich hinsichtlich ihrer Grobporigkeit unterscheiden sowie die Möglichkeit, sie sowohl mit wie ohne Glasur herzustellen, ergeben sich zigtausende Designvariationen.

Vorteile Fliesen:

  • Enorme Variantenvielfalt
  • Hohe Robustheit gegenüber allen Beanspruchungen
  • Leicht zu reinigen
  • Hygienisch
  • Bester Belag für Fußbodenheizungen
  • Enorme Langlebigkeit

Nachteile Fliesen:

  • Muss professionell verlegt werden
  • Hart und je nach Oberfläche glatt
  • Ohne Fußbodenheizung inhärent kühl
  • Kann nur mit hohem Aufwand ausgetauscht werden

Naturholzböden

Naturhölzerne Böden sind ein Statement im Haus und sind derzeit, nach einigen Jahren, in denen sie aus der Bauherrengunst gefallen waren, wieder im Trend. Sie unterteilen sich in:

  1. Diese bestehen aus massivem Vollholz und werden Boden entweder schwimmend oder genagelt/geschraubt verlegt.
  2. Dies besteht entweder aus massiven Holzstäbchen oder einem Holz-Sandwichsystem (Fertigparkett) mit mehreren Holzschichten und einer obenauf liegenden Nutzschicht. Massivparkett muss verklebt werden, Fertigparkett kann auch schwimmend verlegt werden.

Vorteile Naturholzböden:

  • Naturmaterial
  • Kann mehrfach (Fertigparkett) bis beinahe beliebig oft (Massivholz) durch Schleifen aufgearbeitet werden
  • Inhärent warm
  • Bei schwimmender Verlegung leicht zu installieren und deinstallieren
  • Förderlich für das Raumklima
  • Leicht zu reinigen

Nachteile Naturholzböden:

  • Eingeschränktes Design, das immer „hölzern“ ist
  • Muss speziell auf Fußbodenheizungen abgestimmt werden
  • Parkett ist schwierig zu verlegen
  • Hart und glatt
  • Benötigt einen Schutz aus Öl, Wachs oder Lack, der regelmäßig erneuert werden muss
  • Je nach Holzsorte anfällig für Dellen und Macken
  • Bei Dielen können sich bei Trockenheit Fugen bilden – Schmutzfallen

Teppichböden

Sie haben zwar in den vergangenen Jahren viel Boden eingebüßt. Dennoch sind Teppichböden noch längst nicht aus den Fachmärkten verschwunden. Das liegt vor allem daran, dass sich um ihre Vorteile eine treue Fangemeinde gescharrt hat.

Vorteile Teppichböden:

  • Enorme Variantenvielfalt
  • Kann leicht in Eigenregie verlegt werden (Auslegeware)
  • Inhärent warm
  • Kann mit geringem Aufwand ausgetauscht werden
  • Hohe Rutschfestigkeit
  • Weich

Nachteile Teppichböden:

  • Schmutzempfindlich, insbesondere gegen Feuchtigkeit
  • Aufwendig in der Reinigung
  • Je nach Faserlänge starke „Staubfänger“
  • Deshalb problematisch für Allergiker

Linoleum

In den 1960ern und 1970ern war es die Wahl, vor allem im Küchenbereich. Danach haftete Linoleum jedoch ein gewisses Retro-Stigma an. Außerdem wurde es fälschlicherweise von vielen oftmals als künstlich assoziiert – dabei ist Linoleum eigentlich ein Naturmaterial und kann einige Vorteile ins Feld führen, die es heute wieder recht beliebt machen.

Vorteile Linoleum:

  • Enorme Variantenvielfalt
  • Naturmaterial (aus Leinöl, Naturharzen, Farbpigmenten sowie Kork- oder Holzmehl)
  • Kann leicht in Eigenregie verlegt werden (als verklebbare Auslegeware oder als Fliese)
  • Inhärent warm
  • Kann mit geringem Aufwand ausgetauscht werden
  • Hohe Robustheit gegen Nässe
  • Leicht zu reinigen
  • Hygienisch

Nachteile Linoleum:

  • Benötigt etwas Aufmerksamkeit für Reinigung und Pflege
  • Kann bei zu hoher Feuchtigkeit (beschädigte Fugen) von unten her verrotten
  • Nur mittelmäßig resistent gegen schwere Lasten bzw. Stöße (Eindrücke, Dellen usw.)
  • Anfänglich hoher Eigengeruch

PVC und Vinyl

In früheren Jahren hatten vor allem PVC-Bodenbeläge einen schlechten Ruf, weil diese über die Jahre oft gesundheitlich bedenkliche Inhaltsstoffe ausgasten. Das gehört allerdings der Vergangenheit an. Heutige Kunststoffböden, nichts anderes sind ja Polyvinylchlorid und Vinyl, unterliegen, wenn sie in der EU bzw. Deutschland zum Verkauf kommen sollen, sehr strengen Richtlinien hinsichtlich ihrer Inhaltsstoffe.

Damit gilt, dass man sich bei heutigen Böden um dieses Thema keine Gedanken mehr machen muss. Es bleiben andere Faktoren.

Vorteile PVC & Vinyl

  • Enorme Variantenvielfalt
  • Kann leicht in Eigenregie verlegt werden (als Auslegeware bei PVC respektive Klick-Fliese bei Vinyl)
  • Hohe Robustheit gegen Nässe
  • Kann mit geringem Aufwand ausgetauscht werden
  • Leicht zu reinigen
  • Hygienisch

Nachteile PVC & Vinyl

  • Lädt sich statisch auf bzw. trägt zu statischer Aufladung bei
  • Geringe Robustheit gegenüber Lasten und Stößen (Eindrücke, Dellen usw.)
  • Vollkommenes Chemieprodukt
  • Sehr geringe Umweltfreundlichkeit (Stichwort Entsorgung)

Laminat

Laminatböden sind seit gut und gerne 20 Jahren die mit Abstand beliebtesten Bodenbeläge Deutschlands. Das liegt vor allem daran, dass sie im höchsten Maße heimwerkertauglich sind – durch das Klick-System, das mit ihnen Einzug gehalten hat. Allerdings ist Laminat, so viele Vorteile es auch hat, kein perfektes Material.

Vorteile Laminat:

  • Enorme Variantenvielfalt
  • Vergleichsweise einfach zu verlegen (Schwimmende Verlegung mit Klick-System)
  • Leicht zu reinigen
  • Hygienisch

Nachteile Laminat:

  • Geringe Wärmeleitfähigkeit, daher eher schlecht für den Einsatz mit Fußbodenheizungen geeignet
  • Sehr große qualitative Spreizung. Gutes (teures) Laminat ist sehr robust, günstiges hingegen recht anfällig
  • Geringe Robustheit gegenüber Wasser, kann leicht aufquellen
  • Benötigt eine sorgsame Trittschalldämmung, weil es ein sehr „lautes“ Material ist
  • Hart und glatt
  • Inhärent kalt
  • Wegen der großen Verbreitung eine von vielen als geringer empfundene Wertigkeit

Korkboden

Kork ist neben Holz das mit Abstand älteste Material in diesem Artikel. Dennoch sind Böden aus diesem Naturstoff ein vergleichsweise junges Phänomen. Dafür allerdings werden sie von vielen gefeiert.

Vorteile Korkboden:

  • Sehr gut für Fußbodenheizungen geeignet
  • Inhärent warm
  • Reines Naturmaterial, ökologisch absolut unbedenklich – auch für Allergiker
  • Kann leicht in Eigenregie verlegt werden (schwimmende Verlegung)
  • Rutschfest
  • Kann mit geringem Aufwand ausgetauscht werden
  • Vergleichsweise leicht zu reinigen
  • Kann praktisch beliebig oft durch Abschleifen aufgearbeitet werden

Nachteile Korkboden:

  • Muss zwingend mit Dehnungsfuge verlegt werden
  • Geringe Robustheit gegenüber Nässe
  • Geringe Robustheit gegenüber schweren Lasten
  • Muss versiegelt werden, dadurch kann die Gesundheits- und Umweltbilanz bei falscher Versiegelungsmaterialwahl kippen

Fazit

Gibt es das perfekte Fußbodenmaterial? Nein, natürlich nicht. Denn all die Vor- und Nachteile, die jedes davon mitbringt, werden von jedem Bauherrn unterschiedlich stark gewichtet werden. Was man aber angehenden Massivhausbesitzern mit auf den Weg geben kann, ist folgendes: Nehmen Sie sich die Zeit, sorgsam zu vergleichen. Schauen Sie nicht nur nach Trends oder dem, was Sie bei anderen gesehen haben. Auf einem Fußboden muss man lange stehen, da sollte es etwas sein, das wirklich passt.

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