Bodenbeläge Fußbodenheizung

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Welche Bodenbeläge sind für eine Fußbodenheizung geeignet?

Wer sich für die Fußbodenheizung entscheidet, entscheidet sich damit für eine besonders gleichmäßige Wärmeverteilung im Raum, verzichtet auf aufgewirbelten Staub, der für Allergiker schnell zum Problem werden kann, bei klassischen Heizkörpern aber die Regel ist und gewinnt mehr Stellfläche durch die fehlenden Heizkörper. Entscheidende Frage ist aber, welche Fußbodenbeläge bei einer Fußbodenheizung überhaupt in Frage kommen. Hier sind vor allem folgende Werte zu beachten:

  1. Dicke des Bodenbelags
  2. Wärmeleitfähigkeit des Bodenbelags
  3. Wärmedurchlasswiderstand des Bodenbelags

Der letztere Wert lässt sich aus den ersten beiden berechnen und wird in m²K/W angegeben. Die Formel sieht wie folgt aus:

Dicke des Bodenbelags/Wärmeleitfähigkeit = Wärmedurchlasswiderstand

Beispiel
Dicke des Bodenbelags = 10 cm

Wärmeleitfähigkeit des Bodenbelags = 15 m²K/W

10 cm/15m²K/W = 0,666 m²K/W

Für die Fußbodenheizung werden generell Bodenbeläge empfohlen, deren Wärmedurchlasswiderstand weniger als 0,15 m²K/W beträgt. Das heißt, der Bodenbelag weist eine gute Wärmeleitfähigkeit auf, so dass die von der Fußbodenheizung abgegebene Wärme auch in den Raum dringen kann. Diese Berechnungsformel sollte man vor dem Kauf eines Bodenbelags in jedem Fall im Hinterkopf behalten.

Außerdem kommt es auf die Verlegeart an, um die Leistungsfähigkeit der Fußbodenheizung hoch zu halten. So lassen sich Korkböden, Laminat, Parkett oder Fliesen fest auf dem Boden verkleben, gleichermaßen können sie schwimmend verlegt werden. Die Herstellerangaben verdeutlichen, dass auch bei schwimmender Verlegung die Kombination mit der Fußbodenheizung möglich ist. Generell muss dann allerdings damit gerechnet werden, dass diese etwas träger arbeitet, sich die Wärme also langsamer im Raum verteilt. Doch wie steht es nun um die einzelnen Bodenbeläge genau? Welche eignen sich für die Fußbodenheizung, welche erscheinen völlig ungeeignet?

Teppichböden auf der Fußbodenheizung?

Lange Zeit galten Teppichböden auf der Fußbodenheizung als absolutes No-Go. Bevorzugt wurden dicke, flauschige Teppiche, die ein angenehmes Gefühl unter den Füßen bieten. Doch diese Teppiche lassen kaum Wärme durch, so dass die Fußbodenheizung ihre Leistungsfähigkeit kaum entfalten kann. Allerdings haben die Teppichhersteller das Problem erkannt und entsprechend reagiert. Mittlerweile finden sich spezielle Teppiche aus Textil-, Kunst- und Naturfasern, die auf die individuellen Anforderungen einer Fußbodenheizung abgestimmt sind. Dennoch gilt: Je dicker der Teppich, desto geringer seine Wärmeleitfähigkeit. Deshalb sollten Bauherren eher auf dünnere Teppiche setzen. Besonders gut geeignet für die Verlegung auf der Fußbodenheizung sind Sisal- und Kokosteppiche, die es heute auch in optisch ansprechenden Varianten gibt. Teppiche sollten am besten mit einem Spezialkleber fest auf dem Boden verklebt werden, um die Fußbodenheizung in ihrer Leistungsfähigkeit zu unterstützen.

Holzböden auf der Fußbodenheizung

Begehrt sind heute echte Holzböden wie Parkett, aber auch Böden in Holzoptik, zu denen etwa Laminat gehört. Viele Menschen entscheiden sich ganz bewusst für echtes Holz und ziehen Parkett dem Laminat daher vor. Dafür gibt es mehrere Gründe: Das echte Holz sorgt für eine ganz besonders behagliche Atmosphäre und wirkt sich positiv auf das Raumklima aus. Zudem gilt es als pflegeleicht, strapazierfähig und langlebig. Aber auch aus ökologischen Gründen spricht viel dafür, sich für einen Fußboden aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz zu entscheiden.

Besonders gut bewährt hat sich Parkettboden auf Fußbodenheizungen. Allerdings muss auch hier auf die Dicke und die Verarbeitung der Böden geachtet werden. Ebenso wichtig ist das verwendete Holz, aus dem das Parkett hergestellt wurde. Denn: Der natürliche Rohstoff Holz arbeitet grundsätzlich. Die Gefahr dafür, dass sich das Holz verzieht, ist aber umso größer, je höher die Temperaturunterschiede sind. Derartige große Temperaturschwankungen werden von der Fußbodenheizung natürlich begünstigt. Zudem sorgt die Fußbodenheizung dafür, dass das Holz trocken wird. Auch das trägt gerade bei nicht ausreichend formstabilen Hölzern zu Verformungen und Fugenbildung bei.

Wer eine Fußbodenheizung mit Parkett kombinieren möchte, muss also zunächst den richtigen Parkettboden finden. Gut geeignet ist das sogenannte Longlife-Parkett von MEISTER. Es weist im Gegensatz zu anderen Parkettarten einen speziellen Aufbau auf, nämlich eine sehr stabile Mittellage aus einer hochverdichteten Faserplatte (HDF). Sie dient dazu, die Oberfläche zu stabilisieren, wodurch sich die Lebensdauer des Parketts erhöht. Doch die hochverdichtete HDF-Mittellage hat noch weitere Vorteile: Im Gegensatz zu der normalerweise verwendeten Platte aus Fichtenholz befinden sich in der HDF-Lage kaum Lufteinschlüsse. Dementsprechend wird die Wärme sehr schnell und ohne größere Energieeinbußen an die Oberfläche transportiert. Die gewünschte Wärme der Fußbodenheizung gelangt dementsprechend genau dorthin, wo sie hinsoll: direkt in das Wohnzimmer. Aus diesem Grund ist ein effizienteres Heizen möglich, wenn man sich dafür entscheidet, die Fußbodenheizung mit einem der Longlife-Parkettböden zu kombinieren.

Das war aber noch nicht alles, worauf man achten muss, wenn man einen echten Holzfußboden auf einer Fußbodenheizung verlegen möchte. Wichtig ist auch, dass der Untergrund sich für den Parkettboden eignet. Wie bereits angedeutet, spielt darüber hinaus die Auswahl der Holzart eine tragende Rolle. Gerade bei Parkett aus Ahorn und Buche besteht das Risiko dafür, dass das Holz durch die Temperaturunterschiede stark arbeitet. Dementsprechend kann es sich verformen und es ist möglich, dass sich unschöne Fugen bilden. Um das zu vermeiden, sollte Parkett aus Eiche oder aus formstabilen Tropenhölzern gewählt werden, wenn eine Fußbodenheizung geplant ist.

Sehr begehrt ist die günstigere Alternative Laminat. Sie ähnelt optisch dem Parkettboden, ist jedoch preiswerter, dafür aber auch nicht so lange haltbar. Allerdings profitieren Bauherren beim Laminat von dessen Wasserdichtigkeit und Schlagfestigkeit. Zudem können selbst höhere Temperaturen diesem Bodenbelag wenig anhaben. Einige Laminatböden werden sogar bereits fertig mit Trittschalldämmung und Oberflächenbehandlung angeboten. Durch die Verwendung der modernen Klick-Systeme lässt sich der Laminatboden außerdem komplett leimfrei und ohne größeren Aufwand verlegen.

Außerdem gibt es noch Holzdielen und Korkböden, die sich aufgrund ihrer Natürlichkeit einer großen Beliebtheit erfreuen. Sie weisen allerdings einen recht hohen Wärmedurchlasswiderstand auf. Dementsprechend muss die Fußbodenheizung für diese Bodenbeläge von Haus aus leistungsfähiger konzipiert werden, was zu Mehrkosten führt. Deshalb ist es eher ratsam, auf diese Bodenbeläge zu verzichten.

Generell arbeiten Holzböden. Deshalb ist es insbesondere während der Heizperiode sinnvoll, Temperaturschwankungen weitestgehend zu vermeiden und für eine kontinuierliche Luftfeuchtigkeit zu sorgen. Diese kann unter anderem durch die Zuhilfenahme von Raumbefeuchtern konstant gehalten werden.

Fliesen und Naturstein als Bodenbelag für die Fußbodenheizung?

Fliesen und Natursteine können nicht nur optisch ansprechend gestaltet sein. Sie haben auch eine sehr hohe Wärmeleitfähigkeit und sind deshalb der ideale Bodenbelag für die Fußbodenheizung. Doch sie können nicht nur Wärme leiten, sondern diese auch speichern und anschließend kontinuierlich in den Raum abgeben. So unterstützen sie die Fußbodenheizung sogar noch. Besonders bewährt haben sich folgende Varianten für die Fußbodenheizung:

  • Fliesen aus Feinsteinzeug
  • Fliesen aus Sandstein oder
  • Kalkstein,
  • Marmor und
  • Travertin

Die Art der Fußbodenheizung entscheidet mit über den Bodenbelag

Bei der Fußbodenheizung lässt sich in zwei grundsätzliche Varianten unterscheiden:

  1. Warmwasser-Fußbodenheizung
  2. Elektro-Fußbodenheizung

Bei der Elektro-Fußbodenheizung entstehen höhere Temperaturen im Bereich des Oberbodens. Wenn sich Bauherren für diese Variante entscheiden, müssen sie unbedingt auf die Herstellerempfehlungen bei der Wahl eines Bodenbelags achten. Denn generell eignen sich nicht alle Böden gleichermaßen für diese Variante. In folgender Tabelle stellen wir die beiden Arten der Fußbodenheizung und die verschiedenen Bodenbeläge gegenüber.

BodenbelagWarmwasser-FußbodenheizungElektro-Fußbodenheizung
Terrazzo, keramische Fliesen, Natursteine und BetonwerksteineBestens geeignetBestens geeignet
ParkettGeeignetNicht Geeignet
MassivholzdielenNicht geeignet – Dielen arbeiten zu starkNicht geeignet – Dielen arbeiten zu stark
TeppichbödenGeeignetGeeignet
KorkBedingt geeignetNicht geeignet
LinoleumGeeignetNicht geeignet
LaminatBedingt geeignetBedingt geeignet
Vinyl (PVC)Geeignet bei vollständiger VerklebungGeeignet bei vollständiger Verklebung

Wo liegen die durchschnittlichen Wärmedurchlasswiderstände?

Diese pauschalen Aussagen lassen eine erste Richtungsweisung in der Auswahl der Bodenbeläge zu. Allerdings sollten auch die Wärmedurchlasswiderstände stets berücksichtigt werden. Je nach Wunschbelag können diese sich natürlich unterscheiden, grobe Richtwerte haben wir aber im Folgenden zusammengestellt:

  • Keramische Fliesen 13 mm stark – Wärmedurchlasswiderstand ca. 0,012 m²K/W
  • Betonwerkstein 12 mm stark – Wärmedurchlasswiderstand ca. 0,0057 m²K/W
  • Mosaikparkett Eiche 8 mm stark – Wärmedurchlasswiderstand ca. 0,038 m²K/W
  • Teppichboden – Wärmedurchlasswiderstand ca. 0,07 bis 0,17 m²K/W bei entsprechender Kennzeichnung
  • Korkparkett 4 mm stark – Wärmedurchlasswiderstand ca. 0,05 m²K/W
  • Linoleum 2,5 mm stark – Wärmedurchlasswiderstand ca. 0,015 m²K/W
  • Laminat 9 mm stark – Wärmedurchlasswiderstand ca. 0,044 m²K/W
  • Vinyl ohne Träger 2 mm stark – Wärmedurchlasswiderstand ca. 0,01 m²K/W
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