Blitzableiteranlage auf Dach

Blitzschutz bei Neubauten – Wann und wie das Gebäude gesichert werden muss

Von Marc Hammermeister Am 28. September 2022

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Wenn irgendwo ein Blitz einschlägt, wird in Bruchteilen von Sekunden eine große Menge elektrischer Energie frei. Steht ein stattlicher, alter Baum alleine auf einer freien Fläche, wird so ein Baum von einem Blitz mit Leichtigkeit gespalten. Durch die Energie des Blitzes kann einerseits ein Brand entstehen, andererseits könnten elektrische Leitungen und elektrische Geräte schwer beschädigt werden. Nun sind im Neubau gerade zu Beginn noch keine Leitungen vorhanden und die Steinwände können noch nicht brennen. Warum der Neubau dennoch frühzeitig vor Blitzschäden gesichert werden sollte, wollen wir einmal näher beleuchten.

Was bei einem Blitzeinschlag passiert

Wenn helle Blitze am nächtlichen Himmel die Finsternis durchbrechen, bestaunen wir ein außergewöhnliches Naturschauspiel. Was wir bei aller Schönheit schnell vergessen: Blitze sind nicht ungefährlich.

Die elektrische Ladung in den Gewitterwolken übersteigt einen bestimmten Punkt, und der Blitz sucht sich den kürzesten Weg zur Erde. Je nachdem, wo ein Gewitter aufzieht und sich durch Blitze entlädt, sind also die höheren Punkte in der Umgebung stärker gefährdet, da der Blitz den schnellsten Weg zur Erde sucht. Der Blitz schlägt also statistisch eher im großen Baum auf der Wiese als in der Parkbank daneben ein. Häuser sind daher tendenziell auch sehr gefährdet, wobei sie Menschen mit einem geeigneten Blitzschutz Sicherheit bieten können.

Warum Gebäude einen Blitzschutz brauchen und das Auto nicht

Ein geschlossener Raum bietet sowohl in einem Haus als auch in einer Garage oder einem Auto grundsätzlich Schutz vor einem Blitzeinschlag. Werden Menschen auf freiem Feld von einem Blitz getroffen, drohen schwere Verletzungen, weshalb man bei einem Gewitter sofort Schutz suchen sollte.

Zieht ein Gewitter mit Blitz und Donner auf, sollten Menschen sich auf freiem Feld klein machen und in die Hocke gehen. Dies verringert die Angriffsfläche des Blitzes. Wer am Waldrand geparkt hat, sollte schnellstens in geduckter Haltung das Fahrzeug aufsuchen. Das Auto wirkt als faradayscher Käfig und leitet die Energie eines einschlagenden Blitzes in die Erde ab. Die Energie fließt außen um den Wagen herum und dringt nicht ins Innere des Wagens ein.

Ein Neubau oder auch eine ältere Immobilie macht im Prinzip genau das gleiche. Allerdings sollten Gebäude aus mehreren Gründen mit einer Blitzschutzanlage oder dem „Blitzableiter“ ausgerüstet sein.

Der einfache Aufbau eines Blitzableiters besteht aus drei Teilen: Der innere und der äußere Blitzschutz sowie die Erdung. Dieser grundsätzliche Aufbau ist heute von den einfachsten bis hin zu sehr komplexen Systemen zu finden.

  • Der äußere Blitzschutz: Dieser Teil ist eine Art Fanganlage, die den Strom auf dem Dach des Gebäudes einfängt und in die Erde ableitet.
  • Der innere Blitzschutz: Diese Anlage schützt die Elektrogeräte des Gebäudes vor Überspannungsschäden.
  • Die Erdung: Sie besteht aus korrosionsfreien Leitungen, also meist aus Kupfer oder anderen, hochleitungsfähigen Materialien und führt die Energie ins Erdreich ab.

Wie man nun unweigerlich feststellen muss, ist gerade der Bereich der Erdung aufgrund baulicher Gegebenheiten so konzipiert, dass er direkt beim Neubau verlegt werden muss. Aus diesem Grund gehört der Blitzschutz schon beim Neubau mit zu den elementar wichtigen Bestandteilen, da er sich nachträglich nur sehr kompliziert ergänzen lässt. Hier ist also der Schutz des fertigen Hauses schon beim Rohbau wichtig. Der Rohbau selbst wäre aufgrund fehlender Elektrogeräte, ohne Dach und ohne Bewohner Blitzen gegenüber eigentlich unempfindlich.

Guter Blitzschutz verhindert hohe Schäden

Der Gesamtverband der Versicherung erstellt alljährlich diverse Statistiken über Schäden in Deutschland. Auch wenn laut der letzten Bestandsaufnahme der Schadensdurchschnitt bei Blitzeinschlägen gesunken ist, hat sich die Zahl der Blitzeinschläge erhöht. Nicht nur direkte Blitzeinschläge können Häuser beschädigen. Auch Überspannungen, die von Blitzen verursacht werden, können die Elektronik im Haus zerstören und im schlimmsten Fall einen Brand verursachen. Ein Blitzableiter ist also ein präventiver Brandschutz.

Als Besitzer einer Immobilie ist es daher nur sinnvoll, eine Blitzschutzanlage am Haus zu besitzen. Übrigens sind höhere Gebäude in der Nachbarschaft oder hohe Bäume in der Nähe des Hauses keine ausreichende Absicherung gegen Blitzeinschläge. Das wird von Bauherren häufig vermutet, jedoch können Blitze in einem Umkreis von 30 bis 150 Metern überall einschlagen, wenn sie sich entladen.

Gleichzeitig brauchen Bauherren und Käufer eine Wohngebäudeversicherung, die Schäden am Mauerwerk, am Dach oder durch Überspannungsschäden übernimmt. Wird bewegliches Eigentum durch Blitzschlag beschädigt, ist dafür die Hausratversicherung zuständig.

Welche Versicherungen Bauherren und Käufer benötigen, ist in unserem Artikel zu den Baunebenkosten zusammengefasst.

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