Bausachverständiger – Das sind die Kosten
Hilfe vom Bausachverständigen – mit diesen Kosten müssen Sie rechnen
Wer sich für den Hauskauf entscheidet, wird oft einen Bausachverständigen zu Rate ziehen, um das richtige Objekt zu erwerben und keiner zerfallenen Ruine aufzusitzen. Doch nicht nur zur Begutachtung von Massivhäusern oder Fertighäusern beim Kauf ist der Bausachverständige geeignet, er kann Hauskäufern, Bauherren und Bewohnern auch in vielen anderen Lagen helfen.
Zu den wichtigsten Dienstleistungen, die der Bausachverständige erbringt, zählen denn auch:
- Bauschadenanalyse
- Hauskaufberatung/Wohnflächenberechnung
- Energieberatung
- Analyse von Schimmelpilzschäden
Die Bauschadenanalyse durch den Bausachverständigen
Gerade wer sich für den Hausbau entscheidet, hört immer wieder von Pfusch am Bau. Zahlreiche Schäden am Gebäude sind für den Laien aber kaum zu erkennen. Wenn diese vorliegen, kann der Bausachverständige eine Bauschadenanalyse durchführen. Die schlägt mit etwa 70 bis 80 Euro pro Stunde zu Buche, hinzu kommen die Anfahrtskosten des Bausachverständigen sowie das schriftliche Gutachten, sofern gewünscht. Während die Anfahrtskosten pauschal berechnet oder prozentual von den Gesamtkosten ermittelt werden können, gelten bei den schriftlichen Dokumentationen Kosten von etwa 40 Euro pro DIN-A4-Seite.
Beispiel
Nach dem Hausbau fordern die Bauherren einen Bausachverständigen zur Bauschadenanalyse an, da sie erste Mängel bereits erkannt haben. Er benötigt sechs Stunden, um das gesamte Objekt zu begutachten und wird ein fünfseitiges Gutachten erstellen. Dafür hat er folgende Kosten angegeben:
Stundensatz | 75 Euro |
Anfahrtskosten | 5% des Auftragswertes |
Schriftliche Dokumentation | 40Euro/DIN-A4-Seite |
Gesamtkostenermittlung | |
75 Euro * 6 Stunden | = 450 Euro |
PLUS 40 Euro * 5 DIN-A4-Seite | = 200 Euro |
Gesamtauftragswert | = 650 Euro |
'+ Fahrtkosten 5 % von 650 Euro | = 32,50 Euro |
Gesamtkosten | = 682,50 Euro |
Hauskaufberatung und Wohnflächenberechnung durch einen Bausachverständigen
Die Wohnflächenberechnung durch den Bausachverständigen wird etwa dann nötig, wenn es um die Anmietung oder den Kauf von Häusern und Wohnungen geht, die nach Quadratmetern gezahlt werden sollen. Der Bausachverständige setzt hier einen Wert von 100 Euro für das erste Zimmer und zehn bis 20 Euro für jedes weitere Zimmer an.
Beispiel
Eine Familie möchte ein Einfamilienhaus mit fünf Zimmern kaufen und soll pro Quadratmeter Wohnfläche einen Preis von 1.000 Euro zahlen. Angegeben wird die Wohnfläche mit 120 Quadratmetern, was der Familie jedoch zu viel erscheint. Sie beauftragt einen Bausachverständigen, dessen Angebot wie folgt lautet:
- Wohnflächenberechnung für das erste Zimmer= 100 Euro
- Wohnflächenberechnung für jedes weitere Zimmer= 15 Euro
- Gesamtkosten: 1. Zimmer = 100 Euro * 1 = 100 Euro + 4 weitere Zimmer á 15 Euro 100 Euro + 4 * 15 Euro = 160 Euro
Ebenfalls kann eine Hauskaufberatung für Ein- und Zweifamilienhäuser, für Gewerbeimmobilien oder landwirtschaftliche Resthöfe erfolgen. Hier liegen die Preise im Schnitt in folgendem Bereich:
Durchschnittliches Einfamilienhaus | = 400 Euro – inkl. Anfahrtskosten |
Durchschnittliches Zweifamilienhaus | = 500 Euro – inkl. Anfahrtskosten |
Gewerbeimmobilien bis 500 qm Nutzfläche | = 600 Euro – inkl. Anfahrtskosten |
Landwirtschaftliche Resthöfe bis 500 qm Nutzfläche | = 600 Euro – inkl. Anfahrtskosten |
Allerdings sind diese Preise stets nur für ein persönliches Beratungsgespräch vor Ort ausschlaggebend und sie können je nach Bausachverständigem und Region teils deutlich variieren. Außerdem ist eine schriftliche Dokumentation der Hauskaufberatung nicht im Preis enthalten. Diese schlägt noch einmal mit 200 bis 300 Euro zu Buche.
Energieberatung durch den Bausachverständigen – nicht ganz günstig
Auch die Energieberatung durch den Bausachverständigen wird zunehmend wichtiger. Er kann an bestehenden Gebäuden Wärmebrücken entdecken und mit einem Simulationsprogramm darstellen, zu welchen Wärmeverlusten diese führen bzw. wie man sie beseitigen kann. Die Kosten belaufen sich für die erste Wärmebrücke, die aufgedeckt wird, auf etwa 150 Euro und für jede weitere Wärmebrücke auf etwa 100 Euro. Bei vier entdeckten Wärmebrücken entsteht also schnell ein Preis von 450 Euro.
Eine umfassende Energieberatung nach KfW- oder BafA-Richtlinien ist natürlich ungleich komplexer und schlägt mit deutlich höheren Kosten zu Buche. Hier sind zwischen 700 und 900 Euro für das Haus mit bis zu 150 Quadratmetern Wohnfläche die Norm. Für größere Gebäude gilt, dass pro 100 Quadratmeter Wohnfläche etwa 200 Euro hinzu kommen. Soll danach noch ein Antrag bei der KfW gestellt werden, für den zusätzlich eine Sachverständigenerklärung nötig ist, schlägt dies nochmals mit etwa 150 Euro zu Buche.
Beispiel
Eine Familie nimmt die KfW-Energieberatung des Bausachverständigen für ein Haus mit 200 Quadratmetern Wohnfläche in Anspruch und erhält dafür folgendes Angebot:
- Energieberatung Grundpreis: 900 Euro
- Sachverständigenerklärung inkl. KfW-Antrag: 150 Euro
Insgesamt sind also 1.050 Euro an den Bausachverständigen zu entrichten.
In den großen Bereich der Energieberatung fällt zudem die Erstellung des Energieausweises. Dieser schlägt selbst mit rund 300 Euro zu Buche, während die Termingebühr des Sachverständigen weitere Kosten in Höhe von ca. 400 Euro mit sich bringt. Insgesamt ist der Energieausweis für ein durchschnittliches Einfamilienhaus damit für etwa 700 Euro zu haben. Beim Zweifamilienhaus fallen etwa 50 Euro mehr für den Energieausweis an und bei Mehrfamilienhäusern ist dieser entsprechend teurer.
Außerdem kann man den Blower-Door-Test vom Bausachverständigen durchführen lassen.
Die Kosten belaufen sich auf:
- Blower-Door-Test inkl. Zertifizierung = ca. 400 Euro
- Leckageortung – Stundensatz = ca. 100 Euro
- Schriftlicher Bericht = ca. 100 Euro
Benötigt der Bausachverständige für die Ortung der Leckage drei Stunden, liegen die Gesamtkosten bei 800 Euro für den Blower-Door-Test.
Bausachverständiger kann auch Schimmelpilzschäden begutachten
Eine weitere häufige Aufgabe eines Bausachverständigen ist die Begutachtung des Schimmelpilzes. Die Begutachtung erfolgt vor Ort, es werden Fotos vom Schimmelpilzbefall gemacht und eventuell auch Proben des Pilzes entnommen. Die Kosten belaufen sich auf 250 bis 350 Euro, wenn ein einfacher Schimmelpilzschaden vorliegt. Sind mehrere Stellen betroffen, kommen pro zusätzlicher Stelle noch einmal um die 50 Euro hinzu. Auch eine Beratungsgebühr kann unter Umständen vom Bausachverständigen verlangt werden. Außerdem schlägt das schriftliche Schimmelpilzgutachten nochmals mit etwa 250 Euro zu Buche, kann aber je nach Anzahl der befallenen Stellen im Haus auch deutlich höher ausfallen.
Beispiel
Im neu gebauten Haus entdecken die Bauherren Schimmelpilzbefall im Keller und in der Wohnstube. Sie beauftragen einen Bausachverständigen mit der Begutachtung und der schriftlichen Dokumentation. Dafür erhalten sie folgendes Angebot:
Begutachtung Keller | = 300 Euro |
Begutachtung Wohnzimmer | = 50 Euro |
Beratungsgebühr | = 50 Euro |
Schriftliche Dokumentation | = 300 Euro |
Gesamtkosten | = 700 Euro |
Bausachverständiger Kosten – Wie kann man sparen?
Angesichts dieser teils doch sehr hohen Kosten für die Leistungen des Bausachverständigen stellt sich vielen Bauherren und Hauskäufern die Frage, ob die Kosten nicht auch gesenkt werden können. Erstes Gebot für möglichst geringe Kosten ist die genaue Absprache der Leistungen. In vielen Fällen können Bausachverständige den Aufwand der Arbeiten bereits im Vorfeld gut abschätzen. Fragen Sie dann gezielt nach End- oder Festpreisen. So sind Sie vor bösen Überraschungen geschützt.
Klären Sie auch ab, ob Sie ein schriftliches Gutachten benötigen. Gerade im privaten Bereich ist ein solches Gutachten nicht immer zwingend erforderlich. Verzichten Sie darauf, können Sie hohe Kosten einsparen, wie an den Beispielen ersichtlich ist. Mehrere Hundert Euro Einsparungen sind fast immer möglich.
Wir empfehlen den Bausachverständigen Dipl. Ing- Schmalfuß – Zur Website