Fertighaus Bau Bauzeit

Wie lange ist die Bauzeit vom Fertighaus?

Von Marc Hammermeister Am 18. August 2022

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Die Bauzeit eines Fertighauses nicht unterschätzen

Wer sich für das Fertighaus entscheidet, hofft auf einen besonders schnellen Einzugstermin. Doch stimmt das tatsächlich? Wie lange dauert die Bauzeit eines Fertighauses wirklich? Wir wollen diese Frage aufklären und zeigen, welche Faktoren die Fertighaus Bauzeit beeinflussen und warum es eben nicht von einem Tag auf den anderen geht, in das Fertighaus einzuziehen.

Baugenehmigung verlängert die Bauzeit

Die Bauzeit des Fertighauses beginnt im Grunde genommen mit dem Antrag auf die Baugenehmigung. Diese muss für jedes in Deutschland errichtete Haus erfolgen. Hier gibt es Wartezeiten von meist mehreren Wochen, die zu berücksichtigen sind. Sie sind also genau so lange, wie bei der Beantragung der Baugenehmigung für das klassische Massivhaus.

Lediglich auf die Planungsphase kann beim Fertighaus verzichtet werden, da die Planungsunterlagen quasi schon „in der Schublade“ bereit liegen. Doch auch diese Aussage muss relativiert werden: Denn vor der Wahl eines Fertighauses müssen die Bauherren sich eine Vorstellung über ihr neues Heim machen können. Unzählige Besuche in Musterhäusern, die oft zeitaufwändige Auswahl und Abänderung von Grundrissen, Materialien für die Fliesen und Sanitäreinrichtungen und Co. sollten dabei nicht unterschätzt werden. Das Genehmigungsverfahren an sich kann beim Fertighaus somit nicht beschleunigt werden.

Keller oder Bodenplatte?

Ein zweiter wichtiger Faktor, der die Fertighaus Bauzeit beeinflusst, ist die Frage, ob ein Keller (Wann macht ein Keller Sinn?) oder eine Bodenplatte als Fundament (Wann macht eine Bodenplatte Sinn?) dient. Wer sich für den Keller entscheidet, erlangt damit viele Vorteile, wie zusätzlichen Stauraum, die Möglichkeit der Einrichtung eines Party- oder Fitnessraums usw. Allerdings dauert es auch seine Zeit, bis so ein Keller komplett ausgebaut ist. Zu beachten sind dabei ebenso die nötigen Vorarbeiten.

Sie bestehen unter anderem aus der

  • Baustelleneinrichtung,
  • Vermessungsarbeiten und
  • Erdarbeiten.

Erst wenn diese Vorarbeiten abgeschlossen sind, kann man mit dem Bau des Kellers beginnen. Inklusive der Herstellung der Kellerdecke sollte man hier etwa vier bis fünf Wochen einplanen.

Wer sich statt des Kellers für die Bodenplatte entscheidet, kann die Bauzeit verkürzen. Inklusive der Vorarbeiten sollte die Bodenplatte binnen 14 Tagen fertig gestellt sein. Damit ist eine Verkürzung der Fertighaus Bauzeit um zwei bis drei Wochen zu erwarten. Diese Vorbereitungszeit für den eigentlichen Hausbau dauert übrigens beim Bau eines Massivhauses genauso lange.

Die einzelnen Bauelemente lassen auf sich warten

Nachdem Keller oder Bodenplatte für das Fertighaus hergestellt wurden, wird üblicherweise der verbindliche Vertrag für das Fertighaus unterzeichnet. Erst mit dieser Unterschrift wird der Auftrag an das Unternehmen weitergegeben und die einzelnen Bauelemente gehen in Produktion. Das ist auch sinnvoll, da bei den modernen Fertighäusern mittlerweile zahlreiche Varianten möglich sind, die mit immer wieder anderen Bauelementen zusammengesetzt werden. Diese auf Vorrat zu produzieren, lohnt sich für das Fertighausunternehmen also nicht, zumal die einzelnen Bauteile optimal aufeinander abgestimmt sein müssen. Bereits wenige Zentimeter können bei einem Bauteil den Unterschied machen und das gesamte Bauvorhaben scheitern lassen. Daher sind millimetergenaue Arbeiten für jedes individuell zusammengestellte Fertighaus unverzichtbar.

Aufgrund der Tatsache, dass mit der Produktion jedoch erst nach Eingang des verbindlichen Auftrags begonnen wird, kann es noch einmal zu einer gewissen Wartezeit kommen. Dies ist abhängig davon, wie viele Aufträge beim Fertighausunternehmen gerade vorliegen. In der Regel wird vom Unternehmen ein konkreter Aufbautermin genannt, an dem das Fertighaus vor Ort ist und aufgebaut werden kann. Dieser liegt im Durchschnitt rund vier Wochen nach der Unterzeichnung des Vertrages. So lange herrscht Ruhe auf der Baustelle.

Montage des Fertighauses geht zügig voran

Sind die einzelnen Bauelemente für das Fertighaus erst einmal produziert, geht es recht schnell. Sie werden auf den LKW verladen und zur Baustelle verbracht. Dort können sie direkt aufgebaut werden. Meist erfolgt dieser Aufbau inklusive Dachmontage innerhalb von nur ein bis zwei Tagen, so dass das Richtfest sehr zügig gefeiert werden kann.

Der Innenausbau verzögert die Bauzeit des Fertighauses

Nach der Montage des Rohbaus sind die Innenausbauarbeiten an der Reihe. Das heißt, dass die

  • Elektroinstallationen,
  • Sanitärinstallationen,
  • Estricharbeiten,
  • Putzarbeiten,
  • Trockenbauarbeiten,
  • Fliesenarbeiten und
  • Malerarbeiten

durchgeführt werden müssen. Hier kommt es darauf an, wie das Fertighaus gekauft wurde. Ein schlüsselfertiges Fertighaus wird erst nach Durchführung all dieser Arbeiten übergeben. Sie nehmen im Schnitt etwa acht bis zwölf Wochen Zeit ein. Damit dauert der Innenausbau im Fertighaus genauso lange wie im Massivhaus.

Wer sein Fertighaus als Ausbauhaus bestellt hat, kann Teile des Innenausbaus oder den gesamten Innenausbau in Eigenregie durchführen. Das spart eine Menge Geld. Generell gilt jedoch, dass man nur die Arbeiten selbst ausführen sollte, für die man auch die nötigen Qualifikationen mitbringt. Elektro- und Sanitärinstallationen sollten nur dann in Eigenregie ausgeführt werden, wenn man selbst in diesen Gewerken tätig ist. Andernfalls sollte man diese Arbeiten dem Profi überlassen.

Je nachdem, welchen Anteil des Innenausbaus man selbst ausführen will, verlängert oder verkürzt sich die Zeit bis zur Schlüsselübergabe. Doch auch nach dieser ist das Haus oft noch nicht bezugsfertig, weil vielleicht Fliesen noch verlegt, Trockenbauarbeiten noch vorgenommen oder Malerarbeiten durchgeführt werden müssen. Wie lange es dauert, diese Aufgaben des Innenausbaus in Eigenregie auszuführen, ist sehr unterschiedlich.

In der Regel sind die Bauherren berufstätig und können daher nur nach Feierabend und an den Wochenenden Aufgaben auf der Baustelle übernehmen. Durch diese recht kurzen Zeitspannen verzögert sich der Innenausbau erfahrungsgemäß um mehrere Wochen. Insgesamt kann es also von wenigen Wochen bis hin zu mehreren Monaten dauern, bis das Fertighaus vollständig aufgebaut und bezugsbereit ist.

Fertighaus Bauzeit vs. Massivhaus Bauzeit

Doch welche Bauweise bietet nun die schnellste Möglichkeit, um in das lange ersehnte Eigenheim einzuziehen? Wir machen den direkten Vergleich Fertighaus vs. Massivhaus.

Diese Aufstellung unterstützt den Gedanken, dass das Fertighaus eine kürzere Bauzeit aufweist. Berücksichtigen muss man dabei jedoch einige Besonderheiten:
FertighausMassivhaus
Bauplanung1 Tag (Pläne liegen in der Schublade)Ca. 4 bis 6 Wochen (Pläne werden nach individuellen Vorgaben erstellt)
BaugenehmigungBis zu mehreren MonatenBis zu mehreren Monaten
Baustelleneinrichtung, Bau von Keller oder Bodenplatte2 bis 5 Wochen2 bis 5 Wochen
Montage des Rohbaus1 bis 2 Tage3 bis 4 Wochen
Innenausbau8 bis 12 Wochen8 bis 12 Wochen

Bauplanung

Natürlich liegen die Baupläne für das Fertighaus in der Schublade, sie können aber modifiziert werden. Und vor der eigentlichen Planung steht die Inspiration, etwa durch den Besuch verschiedener Musterhäuser und Co. Das kostet Zeit und eventuelle Änderungen am Grundriss können bei der Bauplanung nochmals zu Buche schlagen.

Beim Massivhaus wird die Planung vom Architekten nach den individuellen Vorstellungen erstellt. Die ersten Pläne werden, je nach Auslastung des Architekten, etwa vier bis sechs Wochen nach dem ersten Gespräch vorgestellt. Allerdings müssen diese noch nicht das Endprodukt sein, Änderungswünsche können noch eingearbeitet werden und verlängern die Planungsphase.

Baugenehmigung

Das Baugenehmigungsverfahren kann sich über mehrere Monate hinweg ziehen, unabhängig davon, ob ein Fertig- oder Massivhaus gebaut werden soll. Zu beachten ist, dass Baugenehmigungen oft nur für eine bestimmte Frist gewährt werden. Sie liegt häufig zwischen einem und vier Jahren, kann aber bei Bedarf auf Antrag verlängert werden. Da sie nach Ablauf der Frist erlischt, sollte man zügig nach Erteilung der Baugenehmigung mit den Bauarbeiten beginnen.

Baustelleneinrichtung, Bau Keller oder Bodenplatte

Die Baustelleneinrichtung inklusive nötiger Erd- und Vermessungsarbeiten sowie die Erstellung der Bodenplatte oder eines Kellers sind in beiden Bauweisen mit gleicher Dauer angegeben. Es geht nun einmal nicht schneller, denn Keller oder Bodenplatte müssen stehen, bevor mit dem weiteren Bau begonnen werden kann.

Reine Bauzeit (Montage)

Der größte Unterschied zwischen Fertighaus und Massivhaus zeigt sich in der reinen Bauzeit. Diese beträgt beim Massivhaus, wo Stein auf Stein gemauert wird, etwa vier bis fünf Wochen, bis das Richtfest gefeiert werden kann.

Betrachtet man ausschließlich die Montagezeit für das Fertighaus, hat es mit ein bis zwei Tagen klar die Nase vorn. Allerdings trügt der Schein, wie so oft. Denn während das Massivhaus-Bauunternehmen bereits mit Fertigstellung der Bodenplatte oder des Kellers mit dem Aufbau des Rohbaus beginnt, ist das beim Fertighaus nicht der Fall. Hier wird zu diesem Zeitpunkt gerade einmal der Auftrag für die Fertigung der einzelnen Bauelemente ausgelöst. Bis diese gefertigt sind, vergehen noch einmal durchschnittlich vier Wochen.

Erst danach erfolgt die Montage, so dass das Richtfest bei beiden Bauweisen zur gleichen Zeit begangen werden kann. In einigen Fällen kann sogar das Massivhaus schneller stehen, als das Fertighaus. Dies ist der Fall, wenn das Fertighaus-Bauunternehmen sehr viele Aufträge vorliegen hat und mit der Produktion der einzelnen Bauteile nicht hinterher kommt.

Der Innenausbau

Bleibt noch der Innenausbau von Fertig- und Massivhaus und hier zeigt sich – es gibt keine Unterschiede. In beiden Fällen sollte man mit acht bis zwölf Wochen Bauzeit rechnen, bevor man tatsächlich einziehen kann, vorausgesetzt, man überlässt den Innenausbau dem Bauunternehmen und führt ihn nicht in Eigenregie durch.

Fazit: Massivhaus und Fertighaus lassen sich fast gleich schnell erstellen

Insgesamt betrachtet lässt sich also sagen, dass die Fertighaus Bauzeit, die immer wieder als Vorteil dieser Bauweise deklariert wird, eigentlich nicht kürzer ist, als die Massivhaus Bauzeit. Im Gegenteil, in einem ungünstigen Fall kann das Massivhaus sogar schneller erstellt werden als das Fertighaus, nämlich immer dann, wenn das Fertighaus-Unternehmen sehr viele Aufträge gleichzeitig zu bewältigen hat.

Die zeitlichen Vorteile ergeben sich lediglich bei der reinen Montage, die mit ein bis zwei Tagen tatsächlich extrem kurz ausfällt. Die vorhergehenden Arbeiten, sowie der nachfolgende Innenausbau aber unterscheiden sich hinsichtlich der Zeitspanne kaum.

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