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Bodenplatte betonieren: Schritt für Schritt Anleitung

Von Marc Hammermeister Am 2. August 2022

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Die Bodenplatte ist entscheidend für die spätere Stabilität des Hauses. Deshalb sollte größter Wert auf deren Ausführung gelegt werden. Über die Stabilität und Haltbarkeit der betonierten Bodenplatte entscheiden viele verschiedene Faktoren. Dazu zählen etwa der richtig vorbereitete Boden, die Verschalung und Bewehrung. Auch die Betonmischung ist entscheidend für die Stabilität der Bodenplatte. Wie man am besten vorgeht, um die Bodenplatte zu betonieren, zeigen wir im Folgenden in einzelnen Schritten.

Den Boden richtig vorbereiten

Damit die Bodenplatte lange haltbar bleibt und ausreichend Stabilität erhält, ist es nötig, den Boden richtig vorzubereiten. Ziel ist es, ihn vor einer späteren, ungewollten Absenkung zu schützen. Hierbei geht man wie folgt vor:

  1. Erdaushub – mindestens 15 Zentimeter plus Betonplattenstärke als Tiefe wählen. Die Fläche mit Wasserwaage und Richtschnur begradigen.
  2. Verschalung – rund um den Aushub sind Holz-Schalungen anzubringen. Sofern die Verschalung später direkten Kontakt mit der Hauswand erhält, sollte zusätzlich eine Styroporschicht als Dämmung eingezogen werden.
  3. Kiesschicht – danach folgt eine Kiesschicht mit einer Stärke von mindestens 15 Zentimetern. Sie wird innerhalb der umlaufenden Verschalung aufgebracht und mit einem Brett abgezogen. Sie sollte wenigstens 24 Stunden Zeit erhalten, um sich zu setzen.
  4. Bewehrung – hierfür werden zunächst Auflagesteine in den Kies gesetzt. Auf diese wird eine Stahlgitterbewehrung gesetzt, die in der Regel zunächst zugeschnitten werden muss.

Bodenplatte betonieren – Beton richtig eingießen

Nachdem der Boden soweit vorbereitet ist, kann man damit beginnen, den Beton einzugießen. Allerdings sollten hier auch die äußeren Faktoren berücksichtigt werden. So sollte für das Eingießen des Betons eine Außentemperatur zwischen fünf und 30 Grad Celsius herrschen. Auch Feuchtigkeit ist schädlich, weshalb die Arbeiten nur bei trockener Witterung durchgeführt werden sollten. Danach sind folgende Schritte nötig:

  1. Beton anmischen: Hierbei sollte man stets den Herstellerangaben folgen und den Beton gründlich verrütteln.
  2. Beton auftragen: Danach wird der Beton aus etwa 50 Zentimeter Höhe zügig aufgetragen und grob verteilt.
  3. Abziehen der Bodenplatte: Ist der Beton komplett zur Bodenplatte vergossen, muss er mit einem Abziehbrett abgezogen werden. Um eine glatte Oberfläche zu erhalten, kann er leicht befeuchtet werden.
  4. Glätten der Bodenplatte: Zum Abschluss muss die Bodenplatte noch glatt gezogen werden. Hierfür eignet sich ein glattes Brett mit Stiel, das sich auch einfach selbst herstellen lässt.

Worauf bei der Bodenplatte noch zu achten ist

Außerdem sollte die Bodenplatte nur von erfahrenen Heimwerkern, besser noch vom Profi betoniert werden. Es lauern viele Fallstricke, wodurch die Bodenplatte im Laufe der Zeit brüchig werden oder gar Wasser ins Haus eindringen kann. Die häufigsten Fallstricke sind dabei folgende:

  • Verschalung ist nicht dicht und stabil genug und kann dem Druck von Kiesschicht und Beton nicht standhalten.
  • Beton wird zu kurz oder zu lang vermischt und verrüttelt.
  • Neigung für Abfluss von Wasser wird nicht eingeplant, ist aufgrund der Lage jedoch erforderlich.
  • Drainagesystem wird nicht eingeplant, obwohl es unter Umständen nötig sein kann.

Brauche ich eine Frostschürze für die Bodenplatte?

In vielen Fällen wird dazu geraten, die Bodenplatte mit einer Frostschürze zu versehen. Generell ist diese für alle frostgefährdeten Böden ratsam. Zu ihnen zählen vor allem feinkörnige Sande und Kiese, Ton und Schluff. Doch auch bei anderen Bodenplatten kann Frostgefahr, also das Auffrieren der Bodenplatte, drohen. Im Zweifel kann ein bodenmechanisches Gutachten vor dem Hausbau Aufschluss geben.

Die Frostschürze sollte mindestens 80 Zentimeter in den Boden hineinreichen und wird in der Regel aus Stahlbeton hergestellt. Als Schotterpackung kommt die Frostschürze ebenfalls daher, meist in Häusern mit hohem Dämmwert und Passivhäusern. Zu beachten ist allerdings, dass die Frostschürze das Tragverhalten der Bodenplatte stark verändern kann. Daher müssen andere statische Planungen vorgenommen werden, wenn die Frostschürze eingesetzt wird. In diesem Fall muss ein Architekt bzw. Statiker über die Baupläne die entsprechenden Anpassungen vornehmen.

Bodenplatte dämmen – laut GEG verpflichtend

Ebenfalls sollten Bauherren bei der betonierten Bodenplatte auf die Dämmung selbiger achten. Laut Gebäudeenergiegesetz (GEG) ist es sogar gesetzlich vorgeschrieben, alle nach außen weisenden Bauteile ausreichend gegen Wärmeverluste zu schützen. Beim Neubau hat sich vor allem die Perimeter-Dämmung, die unterhalb der Bodenplatte erfolgt, bewährt. Das heißt, die eigentliche Bodenplatte wird auf eine Dämmschicht gegossen. Die Dämmschicht kann aus folgenden Materialien bestehen:

  • verdichtete Schotterschicht,
  • XPS-Platten-Schicht (mindestens acht Zentimeter stark),
  • Kunststofffolie zum Schutz der Dämmung beim Gießen der Bodenplatte

In den Estrichaufbau können zusätzliche Dämmschichten eingeplant werden. Diese können bis zu zehn Zentimeter stark sein, erreichen diese Werte in der Praxis allerdings selten. Grund dafür: Wird zu stark gedämmt, kann dies im Haus langfristig zu Schimmelbildung führen, insbesondere dann, wenn keine Zwangsbelüftung vorhanden ist.

Wird die Bodenplatte zusätzlich gedämmt, ergeben sich daraus auch weitere Vorteile:

  • KfW-Wert kann gesteigert werden, dadurch ist ein zusätzlicher Tilgungszuschuss seitens der KfW möglich, der die Gesamtkosten des Hausbaus reduziert
  • Heizwärmebedarf kann durch verbesserte Dämmung gesenkt werden. Damit lässt sich eine kleiner dimensionierte Heizungsanlage verbauen, wodurch die gesamten Baukosten weiter sinken.
  • Langfristig sorgt der niedrigere Heizwärmebedarf zusätzlich für eine Kostenentlastung.

Mit welchen Kosten muss ich für die betonierte Bodenplatte rechnen?

Die Bodenplatte kostet je nach Ausführung, Konstruktion und örtlichen Gegebenheiten unterschiedlich viel Geld.

Grundsätzlich setzen sich die Kosten jedoch aus folgenden Faktoren zusammen:

  1. Auskofferung des Erdreichs
  2. Anlegen der Schalung
  3. Kosten des Betons
  4. Kosten des Einbringens und Verdichten des Betons
  5. Kosten für Frostschürze und Bewehrung

Je nachdem, wie schwierig die örtlichen Gegebenheiten sind und wie groß die Bodenplatte werden soll, können die Kosten sehr stark variieren. Der Aufwand beim Bodenaushub alleine kann schon sehr unterschiedlich ausfallen. Gehen wir von einem unproblematischen Boden aus sowie von einem C20/25 Beton mit Bewehrung, kann man mit einem ungefähren Quadratmeterpreis von 90 Euro rechnen. Bei einer 80 Quadratmeter großen Bodenplatte wären das ca. 7.200 Euro.

Tipp

Sparen lässt sich, indem man einzelne Teilarbeiten selbst übernimmt. Das eigentliche Vergießen der Bodenplatte sollte aber dem Profi überlassen werden, da hier doch die Stabilität gewährleistet sein muss. Den Aushub des Bodens sowie das Anlegen der Schalung können versierte Heimwerker aber durchaus selbst in die Hand nehmen. Den Beton selbst zu mischen, ist dagegen kaum möglich. Dies macht nur bei geringem Verbrauch Sinn, etwa für die Bodenplatte eines kleinen Gartenhäuschens. Andernfalls dauert der Mischvorgang mit herkömmlichen Betonmischern einfach zu lang, um noch wirtschaftlich zu sein. Zudem ist es nicht ganz einfach, die richtige Mischung ohne Fachkenntnis zu erreichen.

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