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Chinesischer Garten – 5.000 Jahre Geschichte für Ihr Eigenheim

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Der heimische Garten bildet für viele Menschen in einem immer schnelllebigeren Alltag einen wichtigen Ruhepol, der dazu einlädt, die Seele baumeln zu lassen und neue Energie zu tanken. Neben den klassisch-europäischen Gartengestaltungsmöglichkeiten werden vor allen chinesische Gärten mit als ansprechende Oase der Entspannung empfunden. Entstanden ist diese fernöstliche Gartenkunst bereits vor etwa 5.000 Jahren.

Zentrale Impulse dieser Gestaltungsform stammen aus der Bildhauerei und Landschaftsmalerei, was dazu geführt hat, dass chinesische Gärten oft als verkleinertes Abbild der Natur erlebt werden. Chinesische Philosophen sehen den Garten deshalb auch als „Spiegel des idealen Universums“, in dem Menschen, Wege, Erde, Himmel, Stein, Wasser, Gebäude und Pflanzen eine vollkommene Harmonie bilden.

Grundprinzipien der chinesischen Gartengestaltung

Im Vergleich zur europäischen Gartengestaltung nehmen Pflanzen und Bäume im chinesischen Garten einen deutlich niedrigeren Stellenwert ein. Im Fokus stehen stattdessen künstliche Erhebungen, die einem Gebirge nachempfunden sind, kleine Bachläufe und Teiche sowie Felsen und Steine. Die Anordnung der Gestaltungselemente folgt dabei den Prinzipien des Feng-Shui und sollte so erfolgen, das sich Chi, dies ist positive Energie, ohne Hindernisse durch den Garten bewegen kann.

In der traditionellen chinesischen Gartengestaltung wird dies durch Hügel im Norden, sanfte Erhebungen im Osten und einen schützenden Bauch im Westen erreicht. Zur Abschirmung nach Außen wird der Garten von einer hohen Mauer begrenzt, die durch ein Haupttor und kleine, rundliche Nebeneingänge unterbrochen wird. Außerdem sollten die fünf Elemente Wasser, Erde, Feuer, Metall und Holz verwendet werden. Ein ausgewogenes Yin und Yang wird durch deutliche Kontraste erreicht. Weiche und Raue oder hohe und niedrige Elemente sollten im chinesischen Garten also einem stetigen Wechsel unterliegen.

Die Anforderungen an einen authentischen chinesischen Garten können damit durchaus als hoch angesehen werden und lassen sich aufgrund des begrenzten Platzes in den Gärten der meisten Einfamilienhäuser nicht im vollen Umfang umsetzen. Mit den folgenden Gestaltungsprinzipien lassen sich aber auch kleinere Gärten so gestalten in einen fernöstlichen Ruhepol verwandeln.

Fischteich als Symbol für Nachgiebigkeit und Reichtum

Wasser symbolisiert im chinesischen Garten Reichtum und Nachgiebigkeit. In kleinen Gärten, die sich nicht für einen künstlichen Bach eignen, kann dieses Element optimal in Form eines Fischteichs angelegt werden. Als Besatz eignen sich vor allen Goldfische, die in China lange als heiliges Tier angesehen wurden und dem Hochadel vorbehalten waren.

Zu beachten ist eine Wassertiefe von mindestens 80 Zentimetern, damit die Fische auch im Winter problemlos überleben können. Bei kleineren Teichen kann auf fertige Becken zurückgegriffen werden, die den Teichbau erleichtern. Größere Teiche ab etwa fünf Quadratmetern lassen sich mit Teichfolien anlegen. Bei der Gestaltung sollte auf sanfte Kurven geachtet werden, die den Fluss des Chi nicht unterbrechen.

Steine und Felsen

Neben Wasser gehören auch Steine und Felsen, die für Langlebigkeit und Lebenskraft stehen, zu den wichtigsten Gestaltungselementen eines chinesischen Gartens. In China werden typischerweise Steine aus der Region des Taihu-See westlich von Shanghai genutzt, die in Deutschland aber nur schwer zu bekommen sind. Als Alternative eignen sich Kalk- und Sandsteine, aus denen sich ebenfalls künstliche Felsformationen und andere Steinarrangements bilden lassen.

Architektur als zentrales Element

Architektonische Aufbauten sind zentral für die Gestaltung eines chinesischen Gartens. In den Sinn kommen hierbei vor allen Pagoden, die sich aus Platz- und Kostengründen für die meisten Heimgärten aber kaum eignen. Stattdessen eignen sich zum Beispiel keine Holz-Pavillons oder Gänge, für deren Bau sich die Holzart Bangkirai eignet.

Ebenfalls beliebt sind zickzackförmige Brücken über dem Gartenteich, die böse Geister, die sich laut dem chinesischen Glauben nur geradeaus fortbewegen können, fernhalten sollen. Außerdem eignen sich bogenförmigen Brücken, die über dem Teich das chinesische Himmelssymbol bilden.

Pflasterflächen und Wege durch den Garten

Große Rasenflächen sucht man in chinesischen Gärten vergeblich. Stattdessen werden freie Fläche entweder gepflastert oder mit großen Steinplatten belegt. Für eine authentische Gestaltung eignet sich der chinesische Hartstein, der auch im deutschen Handel oft unter dem Namen Bluestone erhältlich ist. Die verschiedenen Varianten des Steins bieten entweder ein antikes Aussehen oder bieten eine raue Optik, die durch Flämmen erreicht wird.

Bei der Gestaltung der Wege sollte, wenn möglich darauf geachtet werden, dass der Garten von ihnen nicht auf einen Blick komplett betrachtet werden kann. Dies wird durch sanfte Kurven erreicht, die beim Gehen den Blick in verschiedenen Richtungen schweifen lassen und den Fluss des Chi steuern.

Bambus und andere Pflanzen

Genau wie bei der Auswahl der Steine sollte auch bei der Auswahl der Pflanzen auf eine hohe Authentizität geachtet werden. Das wohl klassischste Gewächs ist Bambus, das in China schon seit Jahrtausenden in der Gartengestaltung verwendet wird und laut der traditionellen Gartenlehre den „Weg zu Erleuchtung“ bringen kann. Neben Bambus eignen sich auch Kiefern, ein Symbol für Mut, Männlichkeit und Sexualität, Pfingstrosen, ein Symbol für Liebe und Weiblichkeit sowie Chrysanthemen, die für Tapferkeit stehen für die Bepflanzung eines chinesischen Gartens.

Ebenfalls beliebt in China sind Kirsch-, Ahorn- und Pfirsichbäume sowie Magnolien, Kamelien und Azaleen, die noch nicht so lange in der Gartenkunst verwurzelt sind.

Chinesischer Garten: Kosten

Die Kosten einer kompletten Umgestaltung im chinesischen Stil können schon bei einem 150 Quadratmeter großen Garten schnell 5.000 Euro übersteigen. Sollten arbeitsintensive Schritte wie der Teichbau und das Anlegen der Wege durch Fachbetriebe erfolgen, sind auch Investitionen von 10.000 Euro und mehr keine Seltenheit.

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