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Ziegelsteine – Die Klassiker im massiven Hausbau

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Wenn es um den Hausbau geht, dann kommt man um ein Material nicht herum – die Ziegelsteine. Sie gehören zu den ältesten Baustoffen für Häuser und dank modernster Neuentwicklungen bieten sie mittlerweile sogar sehr gute Dämmeigenschaften. Für den massiven Hausbau sind Ziegelsteine oft die Grundlage, werden sie doch immer wieder mit diesem gleichgesetzt. Im Folgenden soll näher auf die Ziegelsteine, ihre Entwicklung, Herstellung, aber auch Vor- und Nachteile eingegangen werden.

Die geschichtliche Entwicklung der Ziegelsteine

Die Ziegelsteine blicken auf eine extrem lange Geschichte zurück. Erste Vorläufer der heutigen Ziegelsteine fanden sich in Asien und Indien – dort wurden sie schon vor etwa 5.000 Jahren genutzt. Freilich handelte es sich nicht um Ziegelsteine im eigentlichen Sinne, aber sehr wohl um gebrannte Lehmsteine.

Auch die alten Römer kannten die Ziegelsteine. In den Legionen im Feld wurden mit Ziegelsteinen einfache Gebäude errichtet. Dabei waren die Ziegelsteine so gekennzeichnet, dass auf einen Blick ersichtlich wurde, welcher Legion sie entstammten. Insbesondere der Baumeister Vitruv wurde in diesem Zusammenhang sehr bekannt.

In Norddeutschland wurden die Ziegelsteine etwa ab dem 12. Jahrhundert verwendet. Man nimmt an, dass sie von Italien aus hierher gebracht wurden, was jedoch nicht eindeutig belegt ist. In den folgenden Epochen, allen voran die Gotik, wurden Ziegelsteine vermehrt verwendet – man sprach deshalb auch von der Backsteingotik. Das Stralsunder Rathaus ist eines dieser Gebäude.

Allerdings nutzte man Ziegelsteine eher gezwungenermaßen, Natursteine waren kaum zu bekommen. Allerdings war man in der Renaissance und im Barock von den Ziegelsteinen wenig begeistert, weshalb man die Ziegelsteine zwar verwendete, sie aber anschließend schnell verputzte oder anderweitig überdeckte. Die Ziegelkunst war erst ab der Mitte des 18. Jahrhunderts wieder auf dem Vormarsch.

Wie werden Ziegelsteine hergestellt?

Wer sich mit Ziegelsteinen auseinander setzt, der sollte auch die Herstellungsverfahren kennen. Unterschieden wird zwischen

  • manueller Fertigung und
  • maschineller bzw. industrieller Fertigung.

Die manuelle Fertigung ist in Entwicklungsländern sogar heute noch anzutreffen.

Dabei geht man wie folgt vor:

  1. Lehm wird in einen Formkasten gepresst.
  2. Dieser wird an die Luft gestellt, um zu trocknen.
  3. Die getrockneten Steine werden auf einen Haufen (Meiler) aufgestapelt.
  4. Zwischen die Ziegel schüttet man Kohle.
  5. Der Meiler wird abgedeckt.
  6. Es findet ein Brennvorgang statt – etwa 14 Tage lang.

Anschließend werden die Ziegel nach Qualitätsstufen auf neue Meiler sortiert. Häufiger findet sich jedoch die maschinelle Fertigung von Ziegeln. Hierbei kommen Strangpressen zum Einsatz. Sie sorgen dafür, dass die Oberfläche der Ziegelsteine sehr glatt wird.

Je nach Form und natürlich auch nach Herstellungsweise werden mehrere Ziegelarten unterschieden:

  • Weichgebrannte Ziegel werden im Brennofen gebacken, sind dauerhaft fest, aber nicht sonderlich witterungsbeständig, was an der porösen Struktur und der hohen Wasseraufnahmefähigkeit liegt. Sie werden häufig in Innenräumen verwendet. Im Außenbereich angewendet, müssen sie oftmals verputzt werden.
  • Hartgebrannte Ziegel werden zwar ebenfalls gebacken, jedoch bei höheren Temperaturen. Dadurch weisen sie eine höhere Härte auf und kommen vor allem im Außenbereich zum Einsatz. Beispiele für hartgebrannte Ziegel sind Dach- und Vormauerziegel, aber auch Klinker. (Was kosten Klinkersteine?)

Schließlich gibt es noch luftgetrocknete Ziegel, die als Adoben bezeichnet werden. Sie sind aber kaum in Gebrauch. Unterschieden werden kann aber nicht nur nach der Brennart, sondern auch nach der Ausführung:

  1. Lochziegel: Sie sind durchlöchert, wobei gilt, dass Luft ein schlechter Wärmeleiter ist. Durch die Lochung verbessert sich also die Wärmedämmung und es wird an Gewicht eingespart. Bekannt sind heute
  • Langlochziegel, bei denen die Lochung waagerecht verläuft und
  • Hochlochziegel, wo die Lochung senkrecht verläuft.
  1. Planziegel: Hierbei handelt es sich um Ziegel, deren Auflageflächen glatt (plan) geschliffen wurden. Dadurch wird beim Mauern nur wenig Mörtel benötigt (wenige Millimeter dicke Mörtelschicht reicht aus). Somit kann der Mauervorgang schneller vonstatten gehen und die schlechten Dämmeigenschaften des Mörtels kommen weniger zum Tragen.
  2. Plansteine mit Perlit: Diese sind zu den modernen Entwicklungen zu zählen. Das Vulkangestein Perlit hat hervorragende Dämmeigenschaften und laut Herstellerangaben sollen diese Ziegel auch ohne zusätzliche Dämmung sogar beim Passivhaus eingesetzt werden können.

Vorteile der Ziegelsteine

Moderne Ziegelsteine bieten jede Menge Vorteile, die zum Teil klar auf der Hand liegen, zum Teil aber auch überraschend sind. Im Folgenden wollen wir die wichtigsten Vorteile moderner Ziegelsteine kurz vorstellen:

  • Moderne Ziegelsteine lassen sich zügig mauern, wodurch die Bauzeit verringert werden kann.
  • Moderne Ziegelsteine bieten hervorragende Schallschutz-Eigenschaften.
  • Moderne Ziegelsteine bieten eine verbesserte Wärmedämmung.
  • Moderne Planziegel sind im Dünnbettverfahren aufzumauern, wodurch die Wärmedämmung noch weiter verbessert wird. Zum Teil sind sie sogar mit wärmedämmendem Perlit verfüllt.
  • Ziegelsteine bestehen aus natürlichen Materialien – chemische Zusätze, die oftmals krank machen können, findet man hier nicht.
  • Ziegelsteine sorgen deshalb auch für ein gutes Raumklima.
  • Ziegelsteine können Feuchtigkeit aufnehmen, geben sie jedoch wieder ab, so dass Schimmelbildung kein Problem ist.
  • Aufgrund des Brennvorgangs bei extrem hohen Temperaturen sind Ziegelsteine sehr trocken. Dadurch ist die Trocknungszeit für das Massivhaus entsprechend kurz.
  • Ziegelsteine halten im Sommer die kühle Luft, im Winter die Wärme lange im Raum – verantwortlich sind die Lufträume in den Steinen.
  • Ziegelsteine sind nicht brennbar und haben deshalb große Bedeutung für den Brandschutz.
  • Ziegelsteinwände lassen sich problemlos herausbrechen, so dass Umbauten kein Problem sind.
  • Massivhäuser aus Ziegelsteinen weisen einen attraktiven Wiederverkaufswert auf.

Nachteile der Ziegelsteine

Den unzähligen Vorteilen der Ziegelsteine stehen natürlich auch einige Nachteile gegenüber. Diese sind jedoch nur in geringer Zahl vertreten. So sind die Wände, die aus Ziegelsteinen gemauert werden, nicht so stark belastbar, wie es bei manch anderen Baustoffen der Fall ist. Insbesondere sehr hohe Wände lassen sich damit nur in bedingtem Maße ausführen. Werden Hochlochziegel verwendet, ist zudem zu berücksichtigen, dass der Schallschutz nicht so stark ausgeprägt ist.

Fazit: Ziegelsteine nach wie vor beliebter Baustoff
Letzten Endes zeigt das alles aber eines – Ziegelsteine sind immer noch ein beliebter Baustoff für das Massivhaus. Ob in Form klassischer Ziegelsteine zur Aufmauerung oder mit den verzierenden Klinkersteinen – sie beeindrucken nicht nur in der Optik, sondern weisen auch hervorragende Dämmeigenschaften auf.
Zudem sind Ziegelsteine ein werthaltiger Baustoff, so dass das Massivhaus zu einem attraktiven Preis wieder verkauft werden kann. Nicht zuletzt sind die modernen Entwicklungen der Ziegelsteine zu berücksichtigen, die für bestmögliche Dämmwerte, zum Teil sogar ohne Zusatzdämmung, sorgen.

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