Was kostet ein Statiker

Was kostet ein Statiker?

Von Marc Hammermeister Am 27. Juli 2022

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Statiker Preise – Mit dieses Kosten müssen Sie rechnen!

Der Statiker, korrekterweise ein Bauingenieur oder Tragwerksplaner, ist beim Hausbau unverzichtbar. Er muss alle Fragen rund um die Statik eines Hauses klären, wie etwa die Tragfähigkeit, den Brandschutz und vieles mehr. Die baustatischen Prüfungen sind verpflichtend und die Kosten dafür müssen die Bauherren tragen. Doch welche Arbeiten führt der Statiker durch und mit welchen Kosten ist tatsächlich zu rechnen?

Welche Aufgaben übernimmt der Statiker?

Der Statiker hat beim Bau zahlreiche Aufgaben zu übernehmen, und zwar sowohl beim Neubau bzw. der Planung eines Gebäudes, als auch bei bestehenden Gebäuden.

Die wichtigsten Aufgaben sind:

  • Ermittlung der Tragfähigkeit mit spezifischen Berechnungsmethoden und unter Zugrundelegung der Kennwerte bestimmter Konstruktionen und Materialien im Bau.
  • Überprüfung der Tragfähigkeit des Bodens (Bodengutachten).
  • Begutachtung von Bauschäden, insbesondere, wenn sie die Tragfähigkeit des Gebäudes beeinflussen können.

Den genauen Aufgabenbereich des Statikers können interessierte Bauherren in der Honorarordnung für Architekten- und Ingenieursleistungen (HOAI) nachlesen. Diese gibt für einzelne Leistungen zudem Empfehlungen zur Honorarhöhe für den Statiker sowie festgeschriebene Honorare vor. Trotzdem ist die Leistungsbeschreibung in der HOAI nicht gerade übersichtlich, so dass sich die Kosten für einen Statiker beim Hausbau nicht einfach nachschlagen lassen. Sie sind unter anderem mit abhängig von den „abrechenbaren Kosten“ des Bauwerks.

Prüfung durch den Statiker kann Pflicht sein

Ein neu geplantes Gebäude muss nicht zwingend von einem Statiker begutachtet werden. Ausnahmen gelten jedoch in den Bundesländern

  • Berlin,
  • Brandenburg und
  • Hessen.

Dort ist eine baustatische Begutachtung der Baupläne per Gesetz vorgeschrieben. Auch die Bauzeichnungen sind zu begutachten. Ziel ist eine Sicherstellung der Tragfähigkeit des geplanten Gebäudes. Das Bodengutachten, welches ebenfalls nicht zwingend vorgeschrieben, aber durchaus sinnvoll ist, wird bei der Begutachtung ebenfalls mit herangezogen. Die Beschaffenheit des Bodens kann nicht unerheblichen Einfluss auf die Tragfähigkeit eines Gebäudes nehmen.

Die Prüfungen sind in einem genau vorgeschriebenen Umfang durchzuführen, der sich allerdings je nach Bundesland unterscheiden kann. Hier lohnt ein Blick in die Bautechnischen Prüfungsverordnungen. Die durchschnittlichen Kosten für den Statiker belaufen sich auf ca. 3.000 Euro, wenn ein klassisches Einfamilienhaus geplant wird. Allerdings ist der Kostenumfang auch vom Statiker abhängig, so dass sich ein Vergleich lohnen kann.

Zu den wichtigen Prüfungen zur Erstellung des Gutachtens zählen dabei:

  • Überprüfung der allgemeinen Standsicherheit der Planung,
  • Überprüfung aller Ausführungszeichnungen (z. B. Fundamentplan),
  • Überprüfung der Erdgeschossdecke,
  • Überprüfung der Dachkonstruktion,
  • Überprüfung eventuell vorhandener Brandschutzausführungszeichnungen.

In Ländern, in denen die statische Prüfung nicht verpflichtend ist, wird sie oft trotzdem durchgeführt. Sie gibt Bauherren schließlich ein erhöhtes Sicherheitsgefühl, was die Standsicherheit und Tragfähigkeit ihres künftigen Eigenheims angeht.

Wann macht die Begutachtung durch einen Statiker Sinn?

Die Begutachtung durch einen Statiker kann sinnvoll sein, muss es aber nicht. In jedem Fall sinnvoll ist das Bodengutachten, da die Böden sehr klare Auswirkungen auf die Tragfähigkeit von Gebäuden haben. Die Kosten liegen dafür bei etwa 5.000 Euro.

Die statische Überprüfung macht aber nicht immer Sinn. Hat ein Architekt das Haus geplant, muss er dabei auch auf dessen Tragfähigkeit geachtet haben. Würde ein Statiker das Ganze nochmals überprüfen, erhalten Bauherren lediglich eine zweite Meinung.

Sinnvoll ist ein baustatisches Gutachten aber bei Gebäuden, die so stark beschädigt sind, dass die Schäden die Tragfähigkeit des Hauses beeinträchtigen könnten. Beispiele für solche Schäden sind:

  • sichtbare Risse im Mauerwerk,
  • Setzungen an den Wänden,
  • deutlich bemerkbare Verschiebungen an den Wänden.

Generell sollte bei älteren Häusern, die gekauft werden sollen, ein Statiker ein Gutachten erstellen. Da hier nur eine allgemeine Begutachtung erfolgt und kein komplettes baustatisches Gutachten erstellt wird, liegen die Kosten mit wenigen Hundert Euro im Rahmen. Der Statiker kann dann auch gleich Tipps geben, wie sich bestehende Schäden kostengünstig und sinnvoll beheben lassen.

Was kostet nun der Statiker?

Die genauen Kosten des Statikers sind in der HOAI geregelt. Allerdings gab es auch eine Novelle der HOAI, die dem Baustatiker in vielen Bereichen die Möglichkeit der freien Honorarvereinbarung einräumt. Mindest- und Maximalhonorare gibt es aber nach wie vor in einigen Bereichen. Trotzdem es hier klare Regelungen gibt, ist die HOAI so komplex, dass nur Fachleute überprüfen können, ob die vom Statiker abgerechneten Kosten tatsächlich angemessen sind.

Beispiel:

Der Statiker wird mit einem umfassenden baustatischen Gutachten beauftragt. Zusätzlich soll er ein Bodengutachten für ein Einfamilienhaus erstellen. Die anrechenbaren Kosten setzen sich aus den Baukonstruktionskosten und den Kosten der technischen Anlagen zusammen. Sie liegen bei 25.000 Euro. Die Anforderungen an den Baustatiker sind durchschnittlich. Laut HOAI ergeben sich somit Gesamtkosten in Höhe von:

Kosten Bodengutachten                                             ca. 5.000 Euro

Kosten baustatisches Gutachten                             ca. 3.200 Euro (2.841 Euro mind. bis 3.543 Euro max.

Die Gesamtkosten belaufen sich damit auf 8.200 Euro.

Wichtig ist auch, dass die Kosten für den Statiker steuerlich absetzbar sind – zum Beispiel als außergewöhnliche Belastungen. Dann muss jedoch nachgewiesen werden, dass die statische Überprüfung als Vorsorgemaßnahme durchgeführt wurde. Unternehmen können die Kosten als Werbungskosten absetzen, wenn sich im Gebäude Räume befinden, die von der Firma genutzt werden. Sinnvoll ist es, wenn der Statiker diese Kosten auf der Rechnung gesondert ausweist.

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