Traufhöhe am Dach

Die Traufhöhe beim Haus – Was ist das genau?

Von Marc Hammermeister Am 24. Oktober 2022

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Im Bauwesen ist der Begriff Traufhöhe geläufig. Doch angehende Bauherren, die sich noch nicht intensiv mit der Materie befasst haben, wissen oft wenig damit anzufangen. Im Grunde genommen beschreibt die Höhe der Traufe bei einem Haus den Abstand, der zwischen Bodenniveau und Traufpunkt liegt.

Die Traufhöhe ist nicht gleichzusetzen mit der Höhe der Dachrinne. Vielmehr muss sie zeichnerisch ermittelt werden, wenn man ein neu zu errichtendes Gebäude plant. Sie ist zudem ein verbindlicher Bestandteil im kommunalen Bauplanungsrecht und muss beim Einreichen eines Bauantrags konkret benannt werden. Einige Kommunen nutzen aber ihr Recht, Minimal- und Maximal-Traufhöhen für Gebäude vorzuschreiben. In der Bundeshauptstadt Berlin beispielsweise wird eine Traufhöhe von maximal 22 Metern im Bauplanungsrecht vorgeschrieben.

Andere Bebauungspläne sehen eine Begrenzung der Höhe der Traufe in Abhängigkeit von der Dachneigung vor. So werden beispielsweise bei Dachneigungen von 45 Grad und einem eingeschossigen Wohnhaus Traufhöhen von maximal 3,5 Meter vorgeschrieben. Für das gleiche Haus mit einer Dachneigung von 45 Grad kann die Traufhöhe dann beispielsweise auf vier Meter festgelegt sein.

Eine einfachere Erklärung für die Traufhöhe eines Hauses ist folgende: Die Tropfkante des Hauses lässt sich als Höhe der Traufe bezeichnen. Damit gemeint ist die Dachtraufe selbst. An dieser Dachtraufe wird in aller Regel dann die Regenrinne angebracht, weil das gesamte auf dem Dach angesammelte Wasser über diese Stelle abläuft. Trotzdem darf man eben nicht pauschalieren und die Höhe der Regenrinne mit der Traufhöhe gleichsetzen. Aus dieser Definition ergibt sich aber in der Regel auch die Länge der Traufe. Sie entspricht der kompletten Dachflächenbreite.

Traufhöhe ist immer abhängig von Firsthöhe und Dachneigung

Generell lässt sich die Traufhöhe nicht einfach festlegen, denn sie ist stets abhängig von der Dachneigung und Firsthöhe eines Gebäudes. Als Faustregel gilt jedoch: Je geringer der Neigungswinkel des Dachs, desto niedriger kann auch die Traufhöhe ausfallen. Zusätzlich steht die Höhe der Traufe immer im Zusammenhang mit der Firsthöhe des Dachs. Im Gebäuderecht gelten übrigens Trauf- und Firsthöhe als besonders wichtige planungstechnische Gebäudeangaben.

Erst, wenn beide Daten vorliegen, kann eine Baugenehmigung seitens der Behörden überhaupt erteilt werden. Außerdem ergeben sich aus der Trauf- und Firsthöhe eines Gebäudes die Abstandsflächen für die Giebelseiten. Diese werden nämlich anhand der First- und Höhe der Traufe ermittelt.

Sowohl First als auch Traufe können übrigens waagerecht verlaufen, genauso aber ein positives oder negatives Gefälle aufweisen. Ist ein solches Gefälle an der Traufe vorhanden, wird diese auch als fallende bzw. steigende Dachtraufe bezeichnet.

Generell lässt sich zudem sagen, dass die Höhe der Traufe die Dachflächen nach unten hin begrenzt. Dadurch wirkt sie sich auch auf die optische Ansicht des Hauses aus. In Neubaugebieten sind zur Vereinheitlichung der Bebauung First- und Höhe der Traufe oft vorgegeben, Abweichungen von den Vorgaben werden nur in seltenen Fällen genehmigt.

Berechnung der Traufhöhe anhand des Bezugspunktes

Die Höhe der Traufe wird stets auf Basis eines fest definierten Bezugspunktes ermittelt. Als Bezugspunkt für die Traufhöhe wird in den meisten Fällen die Oberkante der öffentlichen Straße genutzt. Alternativ dazu kann man den Schnittpunkt zwischen Dachsparren, Außenmauern des Gebäudes und Straßenniveau als Bezugspunkt für die Traufhöhe nutzen.

In einigen Bebauungsplänen können auch Dachsparren oder Dachhaut des Gebäudes als Grundlage dienen, um die Höhe der Traufe zu ermitteln. Keine Traufhöhe gesteht man jedoch Dachaufbauten zu, wie etwa Giebeln oder aufgesetzten Türmchen. Demnach ist die Traufhöhe maßgeblich von der Höhe der Decke eines Vollgeschosses abhängig. Dabei wird auch die zugehörige Außenwand mit berücksichtigt.

Traufrecht beachten

Bauherren sollten zudem das Traufrecht beachten. Es besagt, dass ein Haus grundsätzlich so gebaut werden muss, dass das Traufwasser zwar abtropfen kann, aber dabei nicht auf das benachbarte bzw. angrenzende Grundstück gelangen darf. Ausnahmen können bei freistehenden Mauern an öffentlichen Straßen gelten. Allerdings gibt es auch Einschränkungen, etwa wenn das Wasser, das von der Traufhöhe auf den Gehweg gelangt, dort im Winter zur vermehrten Eisbildung führen könnte. Zu beachten ist außerdem, dass das Traufrecht nicht gleichzusetzen ist mit dem Dachtraufrecht.

Was ist ein Traufkasten?

Eine optische Verschiebung der Traufhöhe lässt sich durch einen so genannten Höhe der Traufe oder Dachkasten erzielen. Trotzdem kann dieser Traufkasten nicht überall angebracht werden, da die Bestimmungen im Bebauungsplan ihm oft entgegenstehen. Der Höhe der Traufe wird aber, wenn er genehmigt ist, direkt unter dem Dachüberstand angebracht. Er zieht sich bis zur Dachrinne bzw. Traufe hinab. Einerseits sorgt der Traufkasten so für eine zusätzliche Abschirmung des Dachüberstandes, andererseits wird der Gesamteindruck des Hauses durch ihn verändert.

Was ist die traufständige Bauweise?

In diesem Zusammenhang lohnt es auch, einen Blick auf den Begriff traufständige Bauweise zu werfen. Er stellt das Gegenteil der giebelständigen Bauweise dar. Dabei sagt die traufständige Bauweise aus, dass die Traufe des Hauses parallel zur Straße oder direkt an dieser steht. Bei der traufständigen Bauweise verläuft übrigens der Dachfirst ebenfalls parallel zur angrenzenden Straße.

Aufgrund des sehr komplexen Themas und der vielfältigen Vorschriften in den Bebauungsplänen sollte die Traufhöhe immer im Einzelfall mit dem Architekten besprochen werden. Dieser zeigt Alternativen auf, wenn die Traufhöhe begrenzt ist, um dennoch die eigenen Wünsche erfüllen zu können.

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