Thermostat - Energie sparen

Energie sparen – Richtig Heizen und Lüften

Von Marc Hammermeister Am 24. Oktober 2022

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1.EINLEITUNG

Wenn es im Leben Konstanten gibt, dann zählen die steigenden Energiekosten auf jeden Fall dazu. In den letzten Jahren ist der Energiemarkt durch Preistreibereien aufgefallen und auch die Energiewende trägt keinen geringen Beitrag dazu bei. Dennoch können Sie beim Thema Heizen auf vielfältige Art und Weise Energie sparen, sei es durch korrekte Heiz- sowie Lüfttechniken, den Einbau einer neuen Heizungsanlage oder alleine schon durch die Energieoptimierung Ihrer Räume mittels kleiner Einbauten und Neupositionierungen.

Diese Broschüre hält für Sie zahlreiche Informationen rund um das Thema energiesparendes Heizen bereit. Sie erfahren alles über die grundlegenden klimatischen Vorgänge in Gebäuden sowie Arten von Gebäudeheizungen und deren Energieeffizienz. Die vier Kapitel sind unterteilt in die Schwerpunkte Heizen & Lüften, Luftfeuchtigkeit & ihre Folgen, Heizarten sowie Kosten und Effizienz von Gebäudeheizungen und Ratschläge zum energiesparenden Einrichten.

Die wichtigsten Tipps finden Sie übersichtlich zusammengefasst in Checkboxen und Tabellen.

2. ENERGIE SPAREN DURCH RICHTIGES HEIZEN UND LÜFTEN

2.1 RAUMKLIMA

Das Raumklima setzt sich aus vier Faktoren zusammen:

  • Temperatur der Raumluft
  • Temperatur der Oberflächen
  • Luftfeuchtigkeit
  • Luftbewegung

Durch richtiges Heizen und Lüften können Sie das Klima in Ihren Räumen aktiv steuern, sodass es sowohl gesund ist, als auch als behaglich empfunden wird. Ein angenehmes Raumklima wird jedoch nicht nur durch die Raumluft beeinflusst, sondern maßgeblich durch die Temperatur sämtlicher Raumoberflächen wie Decken, Wände, Böden und Fenster. Im Vergleich zur Raumluft heizen Oberflächen langsamer auf und benötigen daher mehr Zeit, bis sie keine Kälte mehr abstrahlen. Es kann daher der Fall sein, dass das Klima in der Mitte des Raumes als behaglich empfunden wird, während es Einen nahe einer Außenwand aufgrund der gespeicherten Kälte fröstelt.

Das ideale Raumklima ist allerdings eine subjektive Wahrnehmung. Was für den einen Menschen angenehm erscheint, ist für einen anderen unangenehm. Sie müssen dementsprechend selbst herausfinden, was für Sie das optimale Raumklima ist.

2.2 DIE HEIZUNG KONTROLLIEREN

Der erste Schritt, den Sie zu Beginn der kalten Jahreszeiten angehen sollten, ist die Überprüfung Ihrer Heizung. Kontrollieren Sie die Heizung, denn durch die Pause in den Frühlings- und Sommermonaten kann ihre Funktionstauglichkeit eventuell eingeschränkt sein. Sollte es dann plötzlich kälter werden, haben Sie ein Problem. Vor allem bei Heizungen mit Wasser als Wärmeträger empfiehlt es sich, diese frühzeitig zu entlüften, da sonst die Zirkulation des Wärmeträgers nicht gewährleistet ist.

Aufgrund der Luft im Heizkreislauf erreicht das Wasser nicht oder nur in geringen Mengen seine Bestimmungsorte, die Heizkörper. Sollte keine Luft in der Heizung sein, die Räume heizen aber dennoch nicht auf, dann kann der Wasserdruck in der Anlange zu niedrig sein. Diesen sollten Sie daher auch in regelmäßigen Abständen überprüfen.

Hinzu kommen Wartung und Schornsteinfegerarbeiten vor allem bei Heizungsanlagen, die Brennstoffe verfeuern. Dies sollten Sie auch vor Beginn der Heizperiode erledigen.

Infobox: Heizkörper entlüften
Schritt 1Drehen Sie die Thermostatköpfe aller Heizungen in der Wohnung oder im Haus auf. Beheizt Ihre Zentralheizung mehrere Etagen, beginnen Sie beim nächstgelegenen Heizkörper.Dort sammelt sich in der Regel die meiste Luft.
Schritt 2Falls möglich, schalten Sie in einem nächsten Schritt die Heizwasser-Umwälzpumpe ab. Damit unterbinden Sie ein Herumwirbeln der Luftblasen im Heizsystem.
Schritt 3Falls möglich, schalten Sie in einem nächsten Schritt die Heizwasser-Umwälzpumpe ab. Damit unterbinden Sie ein Herumwirbeln der Luftblasen im Heizsystem.
Schritt 4Nun halten Sie den Becher unter das Ventil und drehen dieses langsam und vorsichtig auf. Schon eine halbe Drehung genügt in den meisten Fällen. Sie hören ein Zischen. Sobald dieses aufhört und Heizwasser austritt, schließen Sie das Entlüftungsventil. Wiederholen Sie den Vorgang auch bei den anderen Heizkörpern.

2.3 RAUMTEMPERATUREN

Wie bereits erwähnt, empfindet jeder Mensch eine andere Raumtemperatur als angenehm. Manche neigen dazu, schnell zu frieren, während sich andere auch in kalten Räumen leicht bekleidet aufhalten. Nichtsdestotrotz gibt es ein paar Aspekte, die Sie hinsichtlich der Raumtemperaturen beachten sollten. Ansonsten könnte dies unschöne Nebenwirkungen für Sie zur Folge haben wie etwa Schimmelpilzbildung oder unnötigen Energieverbrauch.

Als Basis- und Nachttemperatur für Räume empfehlen sich 14° bis 16°, da auf diese Weise Kondensation von Luftfeuchtigkeit verhindert wird, was wiederum den Nährboden für Schimmel bietet. Dieser Wert bezieht sich auf Räume, die selten genutzt werden. In stark frequentierten Räumen wie Bad, Küche, Wohn-, Schlaf- und Kinderzimmer herrschen meist höhere Temperaturen. Grundsätzlich werden 19° bis 22° von vielen Menschen als angenehm empfunden.

Da die Nutzung der Räume allerdings abhängig von der jeweiligen Tageszeit ist, können die Temperaturen variiert werden. Am Tage wird das Schlafzimmer in der Regel nicht aufgesucht, sodass Sie es dort bei der Grundtemperatur belassen können. Das Gleiche gilt für die Küche, das Wohnzimmer und andere Räume während der Nachtzeit. In der Küche wird oftmals weniger geheizt, als in anderen Räumen, da durch das Kochen und die Geräte die Raumtemperatur ohnehin schon aufgeheizt wird. Das Bad ist für gewöhnlich mit 21° bis 23° ein bisschen wärmer. Diesen Ort sucht man oftmals sofort nach dem Aufstehen sowie barfuß auf, sodass eine höhere Temperatur angenehmer ist.

Beim Wohn- und Kinderzimmer bevorzugen viele Menschen 19° bis 21°. Zur Schlafenszeit können Sie die Temperatur im Schlaf- und Kinderzimmer verringern. Für einen erholsamen Schlaf genügen eigentlich 16° bis 18°. Natürlich können Sie die Temperatur noch weiter reduzieren, zumal dies besser für einen tieferen Schlaf ist. Achten Sie jedoch bei Kleinkindern darauf, dass die Raumtemperatur nicht unter 16° sinkt, da sonst ein höheres Risiko von Auskühlung oder Atemwegserkrankungen besteht. Sollten alle Bewohner außer Haus sein, dann können Sie  in allen Räumen eine Grundtemperatur von 14° bis 16° einstellen.

Infobox: Raumtemperaturen im Überblick
✔  Nacht- und Grundtemperatur nicht genutzter Räume: 14° bis 16°
✔  Raumtemperaturen zwischen 19° und 22° garantieren die größte Behaglichkeit
✔  Wohnzimmer: 19° bis 21°
✔  Bad: 21° bis 23°
✔  Küche: 19° bis 21°
✔  Schlafzimmer: 15° bis 18°
✔  Kinderzimmer: 19° bis 21° (Tag), 16° bis 18° (Nacht)

2.4 HEIZ-  UND LÜFTTECHNIKEN

Sowohl das Raumklima, als auch die Raumtemperaturen werden maßgeblich durch das Heizen und Lüften beeinflusst. Allerdings werden dabei oftmals Fehler gemacht, welche die Energiekosten in die Höhe steigen lassen. Wie Sie korrekt und vor allem energiesparend Heizen und Lüften hält erfahren Sie im folgenden Kapitel.

HEIZEN

„Wer wenig heizt, der verbraucht auch wenig Energie“ – dieser scheinbar nahe liegende Schluss ist leider ein Irrglaube. Auf den ersten Blick erscheint es logisch, die wahren Kosten sowie Probleme tauchen aber zu einem späteren Zeitpunkt und dann in geballter Form auf. Denn unregelmäßiges und zu niedriges Heizen hat zur Folge, dass die Wände der Räume auskühlen. Diese funktionieren als eine Art Speicher sowohl für Kälte, als auch für Wärme. Ein ausgekühlter Raum braucht dementsprechend deutlich länger, um sich aufzuheizen. Ergo wird mehr Energie benötigt als beim kontinuierlichen Heizen. Zum anderen erhöht sich durch kalte Räume das Risiko der Kondensation.

Das Mitheizen von Räumen

Eine weitere Fehleinschätzung, die damit im Zusammenhang steht, ist das sogenannte Mitheizen von Räumen. In diesem Fall bleiben manche Heizungen ausgeschaltet. Die Räume sollen dann durch die Heizkörper aus den Nebenzimmern mitgeheizt werden. Dem liegt der Gedanke zugrunde, dass sich durch den Einsatz weniger Heizkörper Energie einsparen lässt. Dies ist ebenfalls ein Irrtum, da die Wärme nur langsam und in geringen Mengen in die anderen Räume vordringt. Anstelle der gewünschten Wärme gelangt jedoch Luftfeuchtigkeit in diese Zimmer. Dies hat zur Folge, dass der heizende Raum deutlich zu warm ist, während der andere eine niedrige Temperatur hat und über eine hohe Luftfeuchtigkeit verfügt.

Menschen, die dazu neigen, schnell zu frieren, drehen gerne das Thermostat der Heizung bis zum Anschlag auf, um für eine wohlige Wärme zu sorgen. Dabei besteht aber die Gefahr des Überheizens von Räumen. Eine solche Form des Heizens stellt einen Akt der Energieverschwendung par excellence dar. Sie ist darüber hinaus jedoch auch abträglich für Ihre Gesundheit. Das Klima in überhitzen Räumen kann schnell kippen und wird aufgrund der Wärme und hohen Luftfeuchtigkeit als unbehaglich oder unangenehm wahrgenommen.

  • Man fühlt sich aufgrund der zu hohen Temperaturen ermattet und abgekämpft. Dies ist in etwa vergleichbar mit der Situation in einem geschlossenen und vollbesetzten Konferenz- oder Schulraum. Bestimmt werden Sie das auch schon einmal erlebt haben, dass Sie mit sich kämpfen mussten, nicht einzuschlafen. Genau dies passiert in überheizten Räumen.

Hinzu kommt noch ein weiterer Aspekt:

  • Ein gekipptes Raumklima hat negative Auswirkungen auf das Immunsystem. So trocknen beispielsweise die Schleimhäute durch zu hohe Temperaturen aus, was zu Husten und Reizungen führen kann.

So geht‘s richtig: Kontinuierliches Heizen

Die ideale Form, um für eine angenehme Temperatur in der Wohnung zu sorgen und dabei Energie zu sparen, stellt das kontinuierliche Heizen jedes Raumes dar.

Durch das Thermostat der Heizung wird die Wärme reguliert und sobald die gewünschte Temperatur erreicht ist, wird nicht weiter geheizt. Damit die Wärme nicht entweicht und die Luftfeuchtigkeit nicht in Bewegung gerät, sollten Sie während der Heizsaison die Türen aller Räume schließen. So stellen Sie sicher, dass genau die Menge an Energie in den Räumen verbleibt, wie Sie es wünschen. Kontinuierliches Heizen ist dementsprechend die energiesparendste Form, um Räume zu erwärmen. Die mittlere Stufe eines Thermostatventils entspricht in etwa 20°. Wenn Sie exakt die Wärme einstellen möchten, dann kann in diesem Fall ein elektronisches Thermostat Abhilfe schaffen. Mit solch einem Gerät sind Sie in der Lage, die präferierte Temperatur genau festzulegen. Sie stellen einfach den gewünschten Wert ein und das Gerät schaltet sich erst dann wieder an, wenn die Temperatur fällt. Darüber hinaus ist die Anschaffung eines Thermohygrometers sinnvoll. Anhand dieses Instruments lassen sich die Temperatur sowie die Luftfeuchtigkeit ablesen. Werfen Sie hin und wieder einen Blick auf das Thermohygrometer und passen Sie die Einstellung des Thermostats entsprechend an. Welche Luftfeuchtigkeitswerte ideal sind, erfahren Sie im nächsten Kapitel.

Um effektiv Energie zu sparen, genügt es neben dem kontinuierlichen Heizen die Temperatur in der Wohnung insgesamt niedrig zu halten. Dabei gilt die Regel, dass die Senkung der Temperatur um 1° einer Ersparnis von 6% an Heizkosten entspricht. Diese Verringerung der Temperatur sollte jedoch keine Einbußen an Behaglichkeit zur Folge haben. Gegebenenfalls können Sie auch durch warme Kleidung Abhilfe schaffen. Wenn Sie also die durchschnittliche Temperatur Ihrer Wohnung um 4° reduzieren, können Sie auf diesem Wege 25% der Heizkosten einsparen.

Sollten Sie außer Haus sein, dann senken Sie die Temperatur in allen Räumen auf die Grund- oder Nachttemperatur runter. Bei kontinuierlich beheizten Räumen, geht das Wiedererwärmen schnell vonstatten, da die Wände Wärme abgeben und dadurch die Raumlufttemperatur erhöhen.  Eine weitere Möglichkeit, die Temperaturen zu senken, ist, sich die Wärme der Sonne zunutze zu machen. Wenn tagsüber die Sonnenstrahlen in die Räume scheinen, können Sie die Temperatur der Heizung drosseln.

Zusammenfassend sei gesagt, dass „extreme“ Techniken wie zu geringes oder zu hohes Heizen kontraproduktiv für Ihr Vorhaben sind, Energie zu sparen. Heizen Sie alle Räume stets kontinuierlich, dafür aber mit niedrigeren Temperaturen. Auf diese Weise senken Sie am effektivsten Ihre Heizkosten. 

Checkliste: Richtig heizen
✔  Regelmäßig die Heizung entlüften und überprüfen
✔  Regelmäßiges und kontinuierliches Heizen
✔  Heizung richtig einstellen
✔  Vor allem Räume beheizen, die benutzt werden
✔  Jeden Raum individuell beheizen
✔  Auch tagsüber variieren
✔  Raum NIE komplett auskühlen lassen: Das Wiederaufheizen ist teuer, Wände kühlen aus und es kann sich Kondenswasser bilden –> Gefahr von Schimmelbildung
✔ Räume nicht überheizen
✔  Kleidung der Jahreszeit anpassen
✔  Vermeiden Sie Zugluft
✔  Gefahrenstelle: Haustür
✔  Rollläden, Jalousien oder Vorhänge schließen
✔  Diese halten über Nacht Kälte, im Sommer Hitze draußen
✔  Nutzen Sie Thermostate und Thermohygrometer
✔  Nutzen Sie die Sonnenwärme mit, dadurch können Sie die Temperatur senken

LÜFTEN

Heizen und Lüften verhalten sich wie die zwei Seiten einer Münze. Ohne den regelmäßigen Austausch von Luft kann kein angenehmes Raumklima entstehen. Denn im Laufe des Tages verbrauchen Sie Sauerstoff und geben Kohlenstoffdioxid an den Raum ab. Irgendwann ist die Luft sozusagen „verbraucht“. Des Weiteren steigt auch die Luftfeuchtigkeit eines Raumes, die ab einem bestimmten Wert wiederum einen negativen Einfluss auf das Raumklima ausübt. Daher ist es von Bedeutung, mehrmals am Tag kräftig und vor allem korrekt zu lüften.

Folgende Techniken sind geeignet:

  • Querlüften
  • Stoßlüften

Denn auch beim Lüften können Sie einige Fehler machen, die mit unnötigen Kosten einhergehen.

Dabei genügt es in der Regel, zwei bis vier Mal am Tag zu lüften, je nachdem wie lange Sie sich in Ihrer Wohnung aufhalten. Sind Sie tagsüber unterwegs und kommen erst abends nach Hause, dann reicht es aus, zwei Mal für einen Luftaustausch zu sorgen. Dies machen Sie am Besten bevor Sie zu Bett gehen und direkt nach dem Aufstehen. Das erste Lüften des Tages kann ruhig etwas ausgiebiger sein, da sich während des Schlafs viel Luftfeuchtigkeit im Zimmer ansammelt, zum Beispiel in den Polstern und Decken. Darüber hinaus belebt die kalte Luft nach dem Aufstehen, sodass für viele Menschen der Start in den Tag mit ein paar Atemzügen am geöffneten Fenster beginnt. Für die anderen Lüftzeiten lohnt sich der Blick auf ein Thermohygrometer anhand dessen Sie die Luftfeuchtigkeit einsehen können. Sollte der Wert zu hoch, heißt es: lüften!

Querlüften

Die effizienteste Art für einen Luftaustausch zu sorgen ist das Querlüften. Bei dieser Technik wird ein Durchzug erzeugt, indem gegenüberliegende Fenster geöffnet werden.

Die Türen zwischen den Räumen werden ebenfalls aufgemacht, sodass die Luft ungehindert durch die Wohnung zirkulieren kann.

Auf diese Weise reicht es völlig aus, mehrmals am Tag für zwei bis fünf Minuten zu lüften.

Stoßlüften

Wenn Sie allerdings eine Wohnung besitzen, die nicht über gegenüberliegende Fenster verfügt, ist das Stoßlüften die ideale Technik für Sie. Da aufgrund des Schnitts der Wohnung kein Durchzug erzeugt werden kann, müssen die Türen der zu lüftenden Räume jeweils geschlossen und die Fenster weit geöffnet werden.

Auf diese Weise setzt ein Kamineffekt ein, der die warme Luft aus den Zimmern befördert. Diese Technik erfordert allerdings im Vergleich zum Querlüften in etwa die doppelte Zeit, sodass die Fenster zwischen fünf und zehn Minuten offen bleiben.

Sollten Räume wie etwa das Badezimmer nicht über ein eigenes Fenster verfügen, dann öffnen Sie das nächstgelegene Fenster und die dazwischen liegenden Türen. Die anderen Türen halten Sie geschlossen, damit der Luftaustausch auf direktem Wege stattfinden kann. Ansonsten verteilt sich die alte Luft in den anderen Räumen.

Vor dem Lüften: Heizung ausstellen!

Sowohl das Quer- als das Stoßlüften haben neben dem Luftaustausch und der Verringerung der Luftfeuchtigkeit noch einen weiteren positiven Effekt. Durch die starke Luftbewegung werden Schadstoffe sowie Kleinstpartikel aus den Räumen entfernt. So erzeugen Drucker beispielsweise speziellen Staub, der sich in der Raumluft ausbreitet. Das Gleiche gilt natürlich bei Rauchern auch für Zigarettenasche.

Was Sie jedoch bei beiden Lüfttechniken beachten müssen, ist das temporäre Ausschalten der Heizung während dieses Vorgangs. Ansonsten verschwenden Sie Energie im großen Stil. Das Thermostatventil der Heizung registriert die Senkung der Temperatur und beginnt zu heizen. Da Heizkörper oftmals unterhalb von Fenstern angebracht sind, verflüchtigt sich die Wärme aufgrund des Kamineffekts sofort nach Draußen. Schalten Sie dementsprechend vor jedem Lüften die Heizung aus. Dabei müssen Sie sich keine Sorgen ob des Auskühlens der Wände machen. Diese funktionieren wie ein Wärmespeicher. Es dauert zwar seine Zeit bis kalte Zimmerwände erwärmt sind, aber sind sie einmal warm, braucht es ebenso viel Zeit, bis abzukühlen.

Ein beliebter Fehler und Energiefresser: Dauerlüften mit Kippfenster

Diese Art des Lüftens scheint relativ weit verbreitet zu sein, allerdings ist sie ineffektiv und eine pure Form der Energieverschwendung. Beim Dauerlüften per Kippfenster findet kein richtiger Luftaustausch statt, da der kleine Fensterspalt nicht ausreicht, die Raumluft in Bewegung zu bringen. Direkt am Fenster wird die Luft zwar ausgetauscht, der Rest des Raumes bleibt davon aber unberührt. Es nützt auch nichts, ein zweites Fenster auf Kipp zu stellen, um so vermeintlich für einen Durchzug zu sorgen. Dieses Lüftchen ist nicht in der Lage, die Luft komplett auszutauschen. Kleinstpartikel und Schadstoffe werden auf diese Weise ebenfalls nicht nach Draußen abgegeben. Auf der anderen Seite zieht diese Art des Lüftens zwei negative Folgen nach sich. Aufgrund des geöffneten Fensters entweicht die warme Luft der Heizung. Die Lufttemperatur des Raumes erhöht sich nicht, sodass häufig das Thermostatventil höher gestellt wird. Im Anschluss mag das Zimmer zwar wärmer sein, aber noch mehr Energie verpufft ungenutzt.

Des Weiteren sorgen Sie mit dem Dauerlüften dafür, dass die Wände und Fensterrahmen über die Zeit hinweg auskühlen. Ergo müssen Sie mehr heizen, um die Wände wieder zu erwärmen. Durch das starke Auskühlen des Fensterrahmens kann es an diesen Stellen schnell zu Kondensation kommen. Vermeiden Sie es also, auf diese Weise zu lüften.

Checkliste: Richtig lüften
✓  Immer Quer- oder Stoßlüften
✓  Heizkörper abschalten
✓  Beim Stoßlüften Türen schließen
✓  Kein Dauerlüften per Kippfenster
✓  Lüftungsdauer
✓  2 – 4 Mal am Tag
✓  2 – 5 Minuten Querlüften
✓  5 – 10 Minuten Stoßlüften
✓  Nach dem Aufstehen für Luftaustausch sorgen
✓  Feuchtigkeit im Raum beachten: Schimmelgefahr
✓  Nach dem Kochen, Duschen, Wischen und Wäschetrocknen lüften
✓  Die Luftfeuchtigkeit sollte nie mehr als 60 % betragen

3.0 LUFTFEUCHTIGKEIT UND FOLGEN

3.1 WAS IST LUFTFEUCHTIGKEIT?

Mit Luftfeuchtigkeit wird das Mischungsverhältnis von Wasserdampf und Luftgemisch bezeichnet. Dies bezieht sich sowohl auf Räume, als auch auf die Erdatmosphäre. Dabei wird zwischen trockener und feuchter Luft unterschieden. Die Luftfeuchtigkeit lässt sich durch eine Thermohygrometer ermitteln. Sie ist ebenso Bestandteil des Raumklimas und entscheidend für Behaglichkeit oder Unbehaglichkeit.

3.2 WIE ENTSTEHT LUFTFEUCHTIGKEIT?

Luftfeuchtigkeit ist das Resultat von verdampfendem Wasser. In der Natur geschieht dies zum Beispiel, wenn die thermische Energie der Sonne ein Gewässer erwärmt, sodass Wassermoleküle an die Luft abgegeben werden. Diese sammeln sich in der Luft. Je höher der Anteil am Wasserdampf in der Luft ist, desto feuchter ist diese. Trockene Luft wiederum hat einen geringen Wasserdampfanteil.

In einem Haus oder einer Wohnung zeigen sich noch diverse andere Quellen für die Entstehung von Wasserdampf und folglich feuchter Luft. Da wären unter anderem Sie selbst zu nennen, denn Menschen tragen durch Transpiration und ihre Atmung zur Steigerung der Luftfeuchtigkeit bei. Dies ist natürlich abhängig von der Art der Tätigkeit, die Sie verrichten. Arbeiten am Computer erzeugt wenig, heimisches Work-Out jedoch viel Wasserdampf. Selbst während des Schlafs sondern Menschen Feuchtigkeit ab.

Daneben existieren noch zahlreiche Handlungen, die in einer Wohnung für Feuchtigkeitsbildung sorgen. An vorderster Stelle stehen dabei solche in Bad oder Küche. Duschen, Baden und Wäsche waschen erzeugen ebenso Wasserdampf wie das Kochen oder die Geschirrspülmaschine. Dabei entsteht beim Kochen mit Abstand die meiste Feuchtigkeit, mit der Folge, dass die Luft zunehmend feuchter wird und einen kritischen Wert erreicht. Eine unbedenkliche Luftfeuchtigkeit liegt zwischen 35% und 60%. Der genaue Wert schwankt, da jeder Mensch eine andere Luftfeuchtigkeit als angenehm erachtet. Sollten 60% Luftfeuchtigkeit überschritten sein, ist es an der Zeit zu lüften. Dies ist an und für sich immer der Fall, wenn Sie eine der eben erwähnten Tätigkeiten wie Kochen oder Duschen vollzogen haben. Sollte die Luftfeuchtigkeit in Ihren Räumen zu hoch sein, so ist dies nicht nur unbehaglich, sondern auch gefährlich für Ihre Gesundheit. Denn ab einem Luftfeuchtigkeitswert von über 75% kommt es zur Kondensation, was wiederum die Bedingungen für Schimmelbildung bietet.

3.3 GEFAHREN VON SCHIMMELBILDUNG

Damit sich Schimmelpilze entfalten können, benötigen sie drei Voraussetzungen. Da wäre

  • eine Luftfeuchtigkeit von über 75 %
  • ein organischer Kohlenstoffnährboden wie beispielsweise Tapeten
  • fünf Tage Ruhe
Quelle: Verbraucherzentrale
QuelleAbgabeFeuchtigkeitsabgabe in Gramm pro Stunde
MenschenSchlafenLeichte AktivitätMittelschwere AktivitätSchwere Aktivität40 – 5030 – 120120 – 200200 – 300
PflanzenTopfpflanzenMittelgroßer Gummibaum5 – 1510-20
BadWannenbadDuschenca. 700ca. 2.600
KücheKochenGeschirrspülmaschine600 – 1500ca. 100
Wäsche4,5 kg geschleudert4,5 kg tropfnass50 – 200100-500

Sie sehen, dass dies nicht viel ist. Sollten Sie vor Antritt einer Reise noch gekocht oder die Waschmaschine benutzt haben, ohne danach zu lüften, heißt Sie unter Umständen bei Ihrer Rückkehr ein neuer Mitbewohner willkommen. Dabei mag der Schimmelbefall am Anfang noch klein und eher lästig sein, etwa in Form unschöner Flecken oder eines modrigen Geruchs. Je nach Art kann sich der Schimmelpilz allerdings rasant ausbreiten und so zu einem Gesundheitsrisiko werden. Abhängig von der Pilzart können dies allergische Reaktionen, Infektionen, Erkrankungen der Atemwege oder Leber sein. Warten Sie also nicht und beseitigen Sie den Befall sofort nach dem Entdecken.

Zuallererst müssen Sie den Pilz abtöten. Hierfür bieten Hersteller entsprechende Fungizide an. Oftmals reicht es aber schon, dem Pilz mit Essigessenz oder einem Fön zu Leibe zu rücken. Temperaturen über 50° töten die Myzelen der Pilze.

Die Reste sollten Sie unbedingt abschaben und sofort entsorgen, da die Sporen immer noch imstande sind, Gifte oder Allergene abzugeben.

Damit Sie vor Schimmelpilz gefeit sind, sollte die Luft nicht zu feucht sein. Allerdings gilt es an dieser Stelle etwas zu beachten. Denn auch wenn die relative Luftfeuchtigkeit im Raum unter 60% liegt, können ausgekühlte Wände dazu führen, dass die Kälte die Luftfeuchtigkeit an diesen Stellen in die Höhe schnellen lässt und 75% erreicht. Es empfiehlt sich daher, die Wände separat mit dem Thermohygrometer zu überprüfen.

Hieran wird noch einmal die Ineffektivität des Kipplüftens ersichtlich.

Denn durch diese Art des Lüftens kühlen die Fensterrahmen sowie die angrenzenden Wände aus, sodass es an diesen Stelle zur Kondensation kommen und sich im schlimmsten Fall Schimmel bilden kann.

INTERVIEW: SCHIMMELPILZ IN WOHNUNGEN

Was ist Schimmel überhaupt?

Unter dem Begriff Schimmelpilze fasst man umgangssprachlich eine große Gruppe von Pilzen zusammen, die sich meistens durch die Absonderung von Sporen vermehren und auf geeigneten nährstoffreichen, feuchten Oberflächen ein Geflecht aus kleinen Pilzfäden bilden.
Schimmelpilze sind in der Natur vor allem bei der Um- und Zersetzung organischer Substanzen von entscheidender Bedeutung. Der Mensch nutzt einige ihrer Stoffwechselprodukte in der Medizin (z.B. zur Herstellung des berühmten Antibiotikums Penicillin) oder auch zur Herstellung bestimmter Lebensmittel (z.B. Schimmelkäse).
Pilzsporen sind beinahe überall in der Luft nachzuweisen und die meisten von ihnen stellen in den natürlich vorkommenden Konzentrationen für gesunde Menschen keine gesundheitliche Gefahr dar. Ein großer Teil der Schimmelpilzarten (teilweise auch solcher, die im Rahmen der menschlichen Nutzung ungiftig sind) bildet jedoch Stoffwechselprodukte, die für den Menschen schädlich sein können, Allergien auslösen oder gar in besonders hohem Maße giftig sind.

Wie entsteht Schimmel generell und im Speziellen in Räumen?

Da Schimmelpilze im natürlichen Kreislauf des Lebens eine wichtige Rolle einnehmen sind sie quasi allgegenwärtig. Die Sporen gedeihen überall dort zum bekannten flaumigen Pilzgeflecht, wo eine ausreichende Feuchtigkeit vorherrscht und ein Angebot an organischen Nährstoffen (z.B. pflanzliche und tierische Überreste und Hinterlassenschaften) besteht. Vor allen bei trockener, warmer Außenluft – also vermehrt in den Sommermonaten – geben die Pilze dann große Mengen von Sporen an die Luft ab.
Diese Sporen finden über den natürlichen Luftwechsel auch einen Weg in den Innenraum von Wohnungen. Ihre Konzentration ist jedoch in den allermeisten Fällen unbedenklich und es besteht kaum eine Chance, dass sie in baulich intakten Wohnungen auskeimen. Ein Garant für Schimmelwachstum im Innenraum ist genau wie in Außenbereichen ein Angebot an Materialien mit organischen Bestandteilen, eine überdurchschnittlich hohe relative Luftfeuchtigkeit im Bereich von 65-85% und eine geringe Feuchte von ca. 15% der befallenen Oberfläche. Dabei sind auch feuchte Wände, Tapeten oder gar Holz gute Nährstoffquellen für den wachsenden Schimmel.
Die entstandenen Schimmelpilze sondern ihrerseits weitere Sporen ab und sorgen damit für einen deutlichen Anstieg der Pilzsporen in der Raumluft und eventuell weiteren Befall geeigneter Oberflächen.

Welche Arten von Schimmel können Wohnungen befallen?

Es gibt eine Vielzahl von Schimmelarten, die Wohnungen befallen können. Einige der häufigsten unter ihnen sind Schimmelpilze der Gattungen Penicillium, Cladosporium, Alternaria, und Aspergillus.

Welches Risiko geht von Ihnen jeweils aus?

Generell besteht bei allen Arten von Schimmelpilzen die Gefahr, dass Stoffwechselprodukte aber auch Sporen oder abgestorbene und aufgewirbelte Reste der Pilze zu ernsthaften allergischen Reaktionen bei Menschen führen können.
Viele der Schimmelpilze bilden Gifte, die den menschlichen Organismus schwer schädigen können.
Besonders sehr junge, alte und kranke Menschen sind in Wohnungen mit Schimmelbefall einem besonderen Risiko ausgesetzt. Einige Schimmelarten können in besonders schweren Fällen Immunschwächen ausnutzen und Organe befallen.

Welche sind die gefährlichsten Schimmelarten?

Vor allem die Pilze der Gruppe Aspergillus sind als besonders gefährlich einzustufen.
So produziert Aspergillus flavus das schon in kleinen Mengen organschädigende und krebserregende Gift Aflaxtoxin.
Ein ebenfalls häufiger Innenraumpilz ist Stachybotrys chartarum. Dieser Pilz produziert Gifte, die bereits bei Hautkontakt über die Luft zu Vergiftungserscheinungen führen können. Alleine die Anwesenheit dieses Pilzes in Wohnräumen kann daher zu schweren gesundheitlichen Schäden führen.
Generell lässt sich sagen, dass die schwarzen Schimmelsorten besonders aggressiv und gesundheitsschädlich sind.

Woran erkennt man sie?

Nicht nur für den Laien ist es schwierig die Art eines Schimmels zu bestimmen.
Sollte Schimmelbefall in Wohnungen festgestellt werden, ist es auch im ersten Moment unerheblich, um welchen Pilz es sich handelt. In jedem Fall sollte ein Fachmann bzw. Fachbetrieb hinzugezogen werden, um per Probenahme den genauen Typ zu identifizieren und entsprechende Maßnahmen einleiten zu können, um das Schimmelwachstum zukünftig zu unterbinden und die vorhandenen Schimmelflächen und die Raumluft vom Pilz und seinen Sporen zu befreien.
Sollte der Schimmelbefall erst nach oder sogar durch das Auftreten von gesundheitlichen Beschwerden entdeckt worden sein, sollte in jedem Fall jeglicher weitere Kontakt mit dem Pilz vermieden werden. An dieser Stelle sei angemerkt, dass befallene Wohnräume generell vom Rest der Wohnung abgedichtet und angrenzende Räume gelüftet werden sollten um eine weitere Verteilung der Sporen zu verhindern.

Kann Schimmel in Räumen Lebensmittel befallen?

Je nach Art des Schimmels kann jegliches organisches Material mehr oder minder schnell befallen werden. Im Normalfall entsteht der Lebensmittelschimmel auf die gleiche Art und Weise wie auf Baumaterialien. In der Luft enthaltene Sporen landen auf der nährstoffreichen und häufig feuchtigkeitsspendenden Oberfläche von Lebensmitteln und bilden dort die bekannten Pilzfäden mit dem charakteristischen Schimmelrasen.
Wohlgemerkt handelt es sich hierbei um den Weg, auf dem auch jedes Lebensmittel in einem Raum ohne erhöhte Schimmelpilzkonzentration befallen wird.
Sollten in Räumen Lebensmittel offen gelagert werden, so ist bei Auftreten eines Schimmelwuchses durchaus davon auszugehen, dass Sporen oder Überreste des Pilzes ihren Weg auf Nahrungsmittel gefunden haben. Um das Risiko einer Aufnahme schädlicher Pilzgifte zu minimieren, sollte auf den Verzehr dieser Speisen verzichtet werden.
Gehäuftes, ungewöhnlich schnell auftretendes Schimmeln von offenem Obst und Gemüse oder auch Backwaren kann ein Indikator für eine erhöhte Konzentration von Schimmelsporen oder für ein das Schimmelwachstum begünstigendes Raumklima sein.

Wird Schimmel unterschätzt?

Schimmel in Wohnungen ist vor allem aufgrund der vielen gesundheitlichen Gefahren und der Möglichkeit signifikanter Bauschäden ein ernstes Thema. Zudem muss klar sein, dass Schimmel immer eine Ursache hat und in vielen Fällen nicht nur falsches Nutzerverhalten sondern auch bereits vorhandene Schäden der Bausubstanz bzw. Baumängel oder Defekte wasserführender Leitungen der Grund für vermehrt auftretenden Schimmelbefall sein können.
Fast ein Viertel aller Wohnungen in Deutschland weisen Studien zufolge Feuchtschäden auf, viele davon mit Schimmelpilzbefall.
Gefährlich ist es vor allem, wenn Schimmel an verdeckten Stellen auftritt und dort ungehindert über längere Zeit wachsen und Sporen ausstoßen kann. Der Fall des verdeckten Schimmels ist sogar recht häufig anzutreffen, da enge Ritzen z.B. zwischen Schränken und Wänden schlecht von Luft durchströmt werden und sich dort, gerade an kühlen Außenwänden, vermehrt Feuchtigkeit sammeln kann. In anderen Fällen befällt der Schimmelpilz nicht direkt einsehbare Bauteile wie Zwischendecken und -wände, Dämmschichten, Kriechkeller u.Ä.
Wichtig ist hier die Erkenntnis: Nur weil kein Schimmel zu sehen ist heißt es noch lange nicht, dass auch tatsächlich kein Schimmel da ist.
Tritt Schimmelwuchs in Wohnungen auf, besteht immer sofortiger Handlungsbedarf!
Ein einfaches Weiterleben mit dem Schimmel kann nicht nur die Bausubstanz, sondern auch die Bewohner langfristig schädigen.

Wie kann man sich vor Schimmel schützen?

Wichtig zur Verhinderung von Schimmelpilzwachstum in Innenräumen ist an erster Stelle eine intakte Bausubstanz. Trockene Wände mit ausreichender und ebenfalls trockener Dämmung bieten keinen Nährboden für Schimmelsporen. Bauliche Zwischenräume sollten ebenso vor Feuchtigkeit geschützt werden. Auf Anzeichen für Mikroleckagen von Wasser- oder Heizungsleitungen sollte immer schnellstmöglich reagiert werden. Bei einem solchen Verdacht  ist ein Fachbetrieb des Sanitär-, Heizungs- und Klima-Handwerks der richtige Ansprechpartner um die Leckage zu orten und die Schäden zu beseitigen. Nähere Informationen finden sich unter wasserwaermeluft.de.
Neben diesen rein baulichen Maßnahmen ist auch das Raumklima von entscheidender Bedeutung. Zu hohe Luftfeuchtigkeit in den Räumen durch die Ausdünstungen von Personen, Kochen, Wäschetrocknen oder Duschen ohne ausreichende Be- und Entlüftung der Wohnung kann zur Kondensation von Wasser auf kühlen Oberflächen und damit zur Förderung des Schimmelwachstums führen.
Natürlich kann das regelmäßige Querlüften durch Fensteröffnung einen großen Teil dieser Feuchtigkeit aus der Wohnung abführen. In den meisten Fällen geschieht dies jedoch zu selten bzw. zum falschen Zeitpunkt. Gerade in der kalten Jahreszeit wird nachts ungern das Fenster geöffnet, obwohl schlafende Menschen eine nicht unerhebliche Menge Wasser an die Raumluft abgeben. Speziell bei modernen, aufgrund der energetischen Anforderungen sehr luftdicht gebauten Gebäuden kann es daher schnell zu Schäden durch Durchfeuchtung oder im schlimmsten Fall sogar Schimmelbefall kommen.
In diesen Fällen bietet sich eine kontrollierte Lüftungsanlage an, die nutzerunabhängig für die Abfuhr anfallender feuchter Raumluft und gleichzeitig für die ausreichende Zufuhr frischer, gefilterter Außenluft sorgt. Dadurch kann langfristig verhindert werden, dass sich die für das Schimmelpilzwachstum erhöhte Luftfeuchtigkeit im Raum einstellt.
Erwähnenswert ist an dieser Stelle, dass diese Anlagen in der Vergangenheit häufig durch die Möglichkeit in die Kritik gerieten, selbst Schimmelsporen zu verteilen oder gar als eine Art Brutkasten zu dienen. Dies hat jedoch vor allem mit mangelnder Sorgfalt zu tun.
Werden Lüftungsanlagen richtig geplant und vor allem in regelmäßigen Abständen gewartet ist die durch sie in den Innenraum eingebrachte gefilterte Luft weniger mit Pilzsporen belastet als die durch Fensterlüftung zugeführte ungefilterte Außenluft.

Kann man etwas bei der Einrichtung beachten?

Prinzipiell gilt hier: Bereiche in denen Luft nur schlecht zirkulieren kann sind häufiger von Schimmel betroffen. Das altbekannte Beispiel des zu nahe an die Wand gerückten Schranks beschreibt dabei den typischen Fall. Auch schmale Bereiche über Oberschränken in der Küche sind für das Auftreten von Schimmel prädestiniert, zumal hier im Bereich der Kochplatte zusätzlich eine hohe Feuchtelast auftritt. Diese kaum belüftenden Bereiche lassen sich in der Praxis aber nur sehr schwer vollständig vermeiden, so dass nur eine ausreichende Feuchteregulierung der Raumluft durch aktives Lüften Schimmelwuchs erschweren kann.
Gegen Schimmelbefall durch bereits vorhandene Bauschäden bzw. -mängel nutzt weder großzügiges, regelmäßiges manuelles Lüften noch eine moderne Lüftungsanlage etwas.
In diesen Fällen kann nur durch entsprechende Sanierungsmaßnahmen Abhilfe geschaffen werden.

Wie kann Schimmel effektiv beseitigt werden?

Häufig wird angenommen, dass sich Schimmelschäden schnell durch die im Baumarkt erhältlichen Mittel beseitigen lassen. Leider ist dies in den allermeisten Fällen nicht der Fall. Schimmelwachstum kann tief in die Bausubstanz eindringen und auch nach scheinbar erfolgreicher Bekämpfung wiederkehren. Viele Schimmelschäden haben ihren Ursprung in verdeckten Bauteilen, die nur mit spezieller Ausrüstung untersucht werden können. Nicht selten liegen Baumängel vor, die über kurz oder lang zu weiterem Befall führen werden und die für den Laien ebenfalls gänzlich unsichtbar sind.
Für eine effektive Beseitigung kommt es wesentlich auf die Unterstützung eines fachkompetenten, erfahrenen Betriebes an, der die individuelle Situation analysiert und auf dieser Basis einen entsprechenden Plan zur vollständigen Entfernung des Pilzbefalls und der Vorbeugung zukünftigen Auftretens erstellt.
Das Interview wurde mit Christian Wolf, Referent Lüftungs-, Klima- und Kältetechnik des Zentralverbandes Sanitär Heizung Klima durchgeführt.

4.0 GEBÄUDEHEIZUNGEN UND DEREN EFFIZIENZ

Wenn von der Heizung die Rede ist, meinen die meisten Menschen den Heizkörper. Eine Gebäudeheizung setzt sich jedoch aus mehreren Komponenten zusammen, die ein System bilden. Daneben existieren noch andere Varianten, wie Wärme gewonnen wird. Die Art und Weise der Erzeugung thermischer Energie kann sich je nach Verfahren unterscheiden. Unterschiede gibt es auch bei den Kosten der Anlagen sowie der Effizienz. Im folgenden Abschnitt erhalten Sie Informationen zu Arten von Gebäudeheizungen und Wärmegewinnung. Am Ende des Kapitels finden Sie alle Heizungsarten sowie deren Vor- und Nachteile übersichtlich in einer Tabelle zusammengefasst.

4.1 ARTEN VON GEBÄUDEHEIZUNGEN UND WÄRMEGEWINNUNG

ZENTRALHEIZUNG

Die geläufigste Gebäudeheizung in Deutschland ist die Zentralheizung. Neben den Heizkörpern in den Räumen existieren noch der Heizkessel, die Heizungsrohre, die Umwälzeinrichtung und der Wärmeträger. Der Wärmeträger ist ein Trägerstoff, der durch den Heizkessel erhitzt wird und über die Umwälzeinrichtung in den Heizkörper gelangt. Als Wärmeträger werden in den Regel Wasser oder Luft verwendet. Daneben kann auch Dampf genutzt werden. Allerdings findet dieser Wärmeträger mehr in der Industrie und weniger in Privathaushalten Gebrauch.

WUSSTEN SIE SCHON?
DIE TECHNIK DER ZENTRALHEIZUNG IST FAST 300 JAHRE ALT. BEREITS IM JAHR 1716 KAM IN NEWCASTLE DIE ERSTE ZENTRALHEIZUNG ZUM EINSATZ.

HEIZKESSEL UND BRENNSTOFFE

Die Art des Heizkessels hängt davon ab, welchen Brennstoff Sie für die Wärmegewinnung und das Heizen mit einer Zentralheizung verfeuern wollen. Diese sind in die zwei Kategorien erneuerbare und fossile Brennstoffe eingeteilt, die wiederum anhand ihrer Aggregatzustände unterschieden werden. Es existieren feste (Biomasse, Holz, Kohle), flüssige (Heizöl) und gasförmige (Erd-, Bio- oder Flüssiggas) Brennstoffe. Sämtliche Heizkesseltypen bieten sich dabei grundsätzlich für Zentralheizungen an. Neben der Bereitstellung von thermischer Energie für die Heizkörper, produzieren Heizkessel auch die Wärme für den Warmwasserspeicher. Heutzutage sind Brennwertkessel der Standard in diesem Bereich. Diese nutzen die thermische Energie des Wasserdampfes zur zusätzlichen Erwärmung des Wärmeträgers, sodass diese nicht ungenutzt durch den Schornstein entweicht.

WÄRMETAUSCHER

Wärmetauscher oder Wärmeüberträger kommen in der Heizungstechnik an vielen Stellen vor, denn immer genau dort, wo die thermische Energie von einem Medium an ein anderes abgegeben wird. So erhitzt zum Beispiel der Wärmeträger Wasser die Raumluft. Das Gleiche gilt für Kombitherme oder Durchlauferhitzer.

Wärmetauscher können aber zusätzlich eingebaut, sodass sich die Möglichkeit bietet, Energie sowie Kosten zu sparen. In diesem Fall führt das Rücklaufrohr des Warmwassers durch einen zusätzlichen vorgelagerten Behälter. Dieser ist mit einem Wärmetauscher versehen, der die Wärme des Wasserdampfes des Heizkessels ableitet und den Behälter erwärmt. Das abgekühlte Rücklaufwasser wird so schon vor dem Kessel aufgeheizt, mit der Folge, dass weniger Energie aufgebracht werden muss, um das Wasser auf die richtige Temperatur zu bringen. Dieses Prinzip kommt in einem Brennwertkessel zum Tragen.

GASHEIZUNG

Die Gasheizung ist bis heute der am meisten verbreitete Heizkessel in Deutschland und besitzt einen hohen Wirkungsgrad. Bei diesem Heizkesseltyp werden üblicherweise Erd- oder Flüssiggas zur Verfeuerung genutzt. Auf Biogas kann grundsätzlich auch zurückgegriffen werden, allerdings sind große Mengen an Biomasse zur Vergärung notwendig, aus der das Gas entsteht. In ländlichen Regionen mit vielen Bauernhöfen kann sich Biogas als Brennstoff eventuell lohnen, da die für die Vergärung genutzten Rohstoffe meistens Abfallprodukte sind, die ohnehin anfallen. Die Preise für Gas sind in den letzten Jahren rasant gestiegen. Je nach Anbieter und Region zahlt eine vierköpfige Familie samt Einfamilienhaus pro Jahr zwischen 1200€ und 2200€ für den Brennstoff. Gas ist darüber hinaus ein Importgut und endlich. Dementsprechend werden die Kosten dafür weiterhin steigen und es besteht eine gewisse Abhängigkeit von ausländischen Versorgern, die manchmal unberechenbar agieren können.

Ölheizung

In Ölheizungen wird für gewöhnlich das Heizöl EL (extra leicht) verwendet. Dabei existieren zwei Arten von Ölbrennern, die entweder ohne oder mit zusätzlicher Hilfsenergie auskommen. Brenner mit zusätzlicher Hilfsenergie sind am weitesten verbreitet. In diesem Fall wird das Öl durch elektrische Energie vorgewärmt, es entstehen also Zusatzkosten durch den Strom. Ölheizungen werden heutzutage nur noch als Niedertemperaturkessel und Brennwertkessel eingebaut, was sie effizienter als alte Modelle macht. Die Wirkungsgrade liegen bei 80% bis 90% und sind somit sehr hoch. Solch eine Heizung nimmt im Vergleich mehr Platz im Heizkeller ein, da zusätzlich zu dem Kessel noch ein Tank für das Öl installiert werden muss. Allerdings befinden sich Ölheizungen in Deutschland auf dem Rückzug und werden durch andere Kesseltypen ersetzt. Dies mag an den steigenden Preisen liegen, aber auch an der Tatsache, dass sich die Ölreserven der Welt langsam dem Ende zuneigen. So muss eine Familie je nach Haus in etwa 2.000€ bis 4.000€ für Heizöl aufwenden.

Pelletheizung

Pelletheizungen sind vergleichsweise junge Heizkesselvarianten, die erst in den 1970er Jahren entwickelt wurden. In Europa verbreiteten sich diese Heizungen zuerst in Skandinavien, bevor sie 1997 in Deutschland zugelassen wurden. Prinzipiell funktionieren diese Heizkessel wie normale Holzöfen, mit dem Unterschied, dass spezielle Holzpellets verfeuert werden. Dabei handelt es sich um ein Gemisch aus Nebenprodukten der Holz- und Sägeverarbeitung, die zu kleinen Stäbchen gepresst werden. Sie besitzen aufgrund ihrer Verdichtung einen höheren Energiewert als normales Brennholz. Es gibt darüber hinaus noch Pellets aus anderen Materialien wie Stroh, Torf oder Kokosnussschalen. Die Befeuerung des Heizkessels läuft in den meisten Fällen automatisch. Dazu werden die Holzpellets auf unterschiedlichem Weg dem Brenner zugeführt, sei es durch einen Falltrichter oder eine Förderschnecke. Mittlerweile existieren Hybridgeräte, in denen neben den Pellets auch Hackschnitzel und anderes Brennholz Verwendung finden können. Heutzutage erzielen diese Heizungen Wirkungsgrade von 85% bis 95%. Ähnlich wie bei Ölheizungen benötigen Sie für Pelletheizungen zusätzliche Lagerfläche, die zwar platzintensiver, dabei aber recht anspruchslos ist, abgesehen davon, dass die Pellets nicht feucht werden dürfen. Der Markt für Pellets unterliegt saisonal variierenden Preisen. Besonders im Winter sind diese teurer. Kaufen Sie Holzpellets daher am besten immer in den Sommermonaten. Sie zahlen dann für die Beheizung eines Einfamilienhauses ca. 1.600€. Des Weiteren schlägt die Anschaffung einer Pelletheizung mit etwa 10.000€ bis 20.000€ zu Buche. Dabei liegen die Kosten für den Kessel zwischen 8.000€ und 13.000€. Hinzu kommen aber noch Ausgaben für einen Puffer sowie ein Lager.

WÄRMEPUMPENHEIZUNG

Dieser Heizungstyp basiert auf der Wärmepumpentechnik. Dabei entzieht die Maschine bei Gebrauch der Umgebung Wärme. Die Temperatur der Umgebung muss dementsprechend immer niedriger als die der Pumpe sein. Zusammen mit der Antriebswärme der Maschine wird die Umgebungswärme dem Heizsystem zugeführt.

Eine Wärmepumpe kann entweder alleine oder auch im Verbund mit anderen Wärmeerzeugern wie Heizkesseln oder Solarkollektoren betrieben werden. Grundsätzlich kann eine Wärmepumpe für Luft- wie Wasserführende Heizungsanlagen genutzt werden.

Die Umgebung, der die thermische Energie entzogen wird, kann variieren. Üblicherweise werden Systeme benutzt, welche die Wärme der Luft aufnehmen. Dies ist aber auch mit Wasser und dem Boden möglich. Wärmepumpen verbrauchen keine Ressourcen in Form von Brennstoffen, benötigen allerdings Strom.

Darüber hinaus sind solche Anlagen mit etwa 10.000€ recht teuer in der Anschaffung.

GEOTHERMIE

Bei der Geothermie können ebenfalls Wärmepumpen zum Einsatz kommen. In diesem Fall wird von oberflächennaher Geothermie gesprochen, die Bohrungen bis zu 400 Meter vorsehen kann. Es existiert aber noch die tiefe Geothermie, die Tiefen bis zu 3.000 Meter erreichen kann. Mit den unterschiedlichen Tiefen geht auch eine andere Nutzung einher. Oberflächennahe Geothermie wird meist zur Wärme-, tiefe Geothermie zur Elektrizitätsgewinnung eingesetzt. Der Vorteil der Geothermie liegt in dem unbegrenzten Reservoir an Wärme. Dabei werden Erdwärmesonden in die Erde eingebracht, die die Wärme des Bodens nutzbar machen. Das Gleiche gilt für Sonden, die per Tiefenbohrungen in die Erde getrieben werden. Durch die Kollektoren wird eine Flüssigkeit geleitet, deren Siedepunkt niedriger als die Temperatur des Bodens ist. Die höhere Temperatur der Erde erwärmt die Flüssigkeit, worauf diese verdampft. Von dort aus gelangt die thermische Energie der Erde in die Wärmepumpenheizung, wo sie verdichtet wird. Dieses Verfahren kann nicht überall eingesetzt werden und Sie brauchen eine behördliche Genehmigung für die Bohrarbeiten.

SOLARKOLLEKTOREN

Einen Solarkollektor sollten Sie nicht mit einem Solarmodul verwechseln. Zwar nutzen beide die Energie des Sonnenlichtes, allerdings gewinnt nur der Kollektor daraus Wärme für die Heizung, während die Module Strom erzeugen. Solarkollektoren haben einen sehr guten Wirkungsgrad von ca. 85% und lassen sich gut mit anderen Heizungstypen wie zum Beispiel Wärmepumpen kombinieren. Darüber hinaus sind die Preise in den letzten Jahren stetig gesunken. Ihre Installation allerdings bringt Umbauten am Gebäude mit sich und die Solarkollektoren funktionieren nur zur Tageszeit. Das bedeutet natürlich nicht, dass die Heizung nachts ausgeht. Eine andere Variante ist der Saisonwärmespeicher, mit dem Sie die im Sommer durch die Solarkollektoren gewonnene und gespeicherte Wärmeenergie auch im Winter nutzen können. Dieser liefert das ganze Jahr über ausreichen Energie zum Heizen sowie für den Warmwasserbedarf eines Wohnhauses. Er lässt sich im Keller, im Erdreich oder auch neben dem Gebäude aufstellen.

FERN- UND NAHWÄRME

Wie der Name nahe legt, findet bei der Fernwärme die Gewinnung von thermischer Energie nicht vor Ort, sondern in der „Ferne“ statt. Allzu weit weg dürfen die Kraftwerke allerdings nicht sein, da aufgrund des Transportes durch große Rohre Wärme verloren geht. Diese Form der Wärmebereitstellung ist vor allem in Ballungsgebieten zu finden, da auf diesem Wege ganze Städte versorgt werden können. Die eigentliche Wärmegewinnung erfolgt in unterschiedlichen Kraftwerkstypen. So können reguläre Heizkraftwerke, Kraftwerke mit Kraft-Wärme-Kopplung, Müllverbrennungs- und Industrieanlagen für die Erzeugung der thermischen Energie verantwortlich sein. Dementsprechend können konventionelle Brennstoffe, aber auch Nebenprodukte die Grundlage der Gewinnung bilden. Bei der industriellen Fertigung genauso wie bei der Müllverbrennung entsteht Abwärme, die üblicherweise ungenutzt verpufft. Per Fernwärme lässt sich diese Energie nutzen. Es ist daher eine teilweise recht umweltfreundliche Art der Wärmegewinnung, da keine zusätzlichen Kraftwerke gebaut werden müssen. Von den Energieproduzenten aus gelangt die Wärme dann via Rohrsysteme in die Wohnhäuser. Dort wird auf unterschiedlichem Wege die Wärme übertragen, in Form von Durchfluss-, Speicher- und Hybridsystemen. Bei Speichersystemen besteht allerdings die Gefahr eines Befalls von Legionellen, sodass der Speicher regelmäßig thermisch desinfiziert werden muss. Des Weiteren bieten nicht alle Anbieter Wärme und Warmwasser an. Unter Umständen müssen Sie daher noch einen Durchlauferhitzer nutzen, der Strom benötigt, somit zusätzliche Kosten erzeugt.

Eine Variante der Fernwärme stellen Blockheizkraftwerke dar, die Wärme für den Nahbereich gewinnen. Das Kraftwerk befindet sich dementsprechend in unmittelbarer Umgebung der Siedlung oder des Dorfes, das die thermische Energie erhält. Diese Form wird auch als „Nahwärme“ bezeichnet. Ein Blockheizkraftwerk operiert auf der Grundlage der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK). Bei diesem Verfahren werden sowohl Elektrizität, als auch thermische Energie gewonnen. Die Wärme stellt dabei eine Art Nebenprodukt der Gewinnung des Stroms dar. Für die Produktion von Elektrizität werden Motoren betrieben, die wiederum Wärme erzeugen. Diese Abwärme der Anlage wird aufgefangen und gelangt per Rohrsystem in die Siedlung.

WUSSTEN SIE SCHON?
DIE ISLÄNDER KÖNNEN SICH DEN LUXUS ERLAUBEN, IHRE BÜRGERSTEIGE ZU BEHEIZEN! DIES LIEGT AM GROßEN WÄRMEVORRAT DER VULKANINSEL. DORT WIRD DIE WÄRME DES BODENS IN FORM VON GEOTHERMIE GENUTZT

HEIZKÖRPER UND FLÄCHENHEIZUNGEN

Es gibt zwei Möglichkeiten, ein Zimmer mit der erzeugten Wärme zu versorgen. Durch den Heizkessel wird der Wärmeträger erhitzt, der von dort durch das Rohrsystem der Anlage entweder in die Heizkörper oder in die Flächenheizung der jeweiligen Räume gelangt. Die klassische Form stellen Heizkörper dar. Durch diese aus Metall gefertigte Hohlkörper fließt der Wärmeträger, heizt ihn dabei auf, sodass dieser wiederum die Raumluft erwärmt. Vom Prinzip ist ein Heizkörper demnach ein Wärmeüberträger. Diese Geräte gibt es in unterschiedlichen Anfertigungen und Größen.

Auf der anderen Seite existieren diverse Varianten an Flächenheizungen wie Wand-, Fußboden oder Deckenheizung. Diese werden entweder durch Warmwasser oder Elektrizität erhitzt. Bei der ersten Form besteht die Heizung aus kleinen Rohren, während bei der Zweiten Heizkissen die Grundlage bilden. Für eine Zentralheizungsanlage kann nur eine Warmwasserflächenheizung verwendet werden.

Wandheizungen haben den Vorteil, dass sie durch ihre große Fläche die Raumtemperatur schneller erwärmen und bei niedriger Vorlauftemperatur effizient sind. Die Temperatur wird aufgrund der breiten Wärmestrahlung auch subjektiv wärmer wahrgenommen als sie eigentlich ist. Des Weiteren nehmen Wandheizungen keinen Platz ein wie normale Heizkörper. Bei Fußbodenheizungen sollten Sie aber beachten, dass manche Menschen diese als unangenehm empfinden. Insbesondere Menschen mit Venenleiden bereiten Fußbodenheizungen nach gewisser Zeit Schmerzen.

KAMINOFEN

Eine fast schon klassische Form der Wärmegewinnung sind Kaminöfen. Der Ofen ist eine sehr alte Kulturtechnik, die bereits in der Jungsteinzeit eingesetzt wurde. Im Gegensatz dazu stellen Kaminöfen eine vergleichsweise junge Technologie dar. Anders als bei einem klassischen Ofen wird ein Kaminofen nicht verbaut, sondern im Raum vor oder neben dem Kamin positioniert. Der Rauch entweicht durch ein angeschlossenes Ofenrohr in den Kamin. Prinzipiell heizt ein Kaminofen nur den Raum auf, in dem er steht. Es existieren mittlerweile neben den normalen Sturzbrandöfen auch wasserführende Kaminöfen, die an die Heizungsanlage angeschlossen werden können. Das Wasser der Heizungsanlage wird zusätzlich durch den Kamin erwärmt, sodass der Kessel weniger Energie aufbringen muss. Auf diese Weise lassen sich sowohl thermische Energie, als auch Warmwasser erzeugen. Als Energielieferanten finden fossile wie regenerative Brennstoffe Verwendung, vornehmlich Holzpellets, Brennholz oder Bioethanol, die sehr günstig sind. Moderne Kaminöfen können mittlerweile Wirkungsrade von 80% erreichen. Der Mindestwirkungsgrad bei wasserführenden Anlagen liegt bei 60%.

ETAGENHEIZUNG

Eine andere Form der Gebäudeheizung ist die Etagenheizung. Im Gegensatz zur Zentralheizung gibt es nicht einen Heizkessel für das gesamte Haus, sondern für jede Etage jeweils einen eigenen.      Dabei werden in den meisten Fällen Kombitherme genutzt, deren Wärmegewinnung auf Gas oder   Elektrizität basiert.

Vor- und Nachteile der Gebäudeheizung
GasheizungVorteil: hohe Wirkungsgrade von 80% - 90%, keine Lagerflächen vonnöten, je nach Anbieter relativ preisgünstigNachteil: steigende Kosten für Gas, Abhängigkeit von ausländischen Energieversorgern, endliches Gut
ÖlheizungVorteil: hohe Wirkungsgrade von 80% - 90%, günstig in der Anschaffung (ca. 4.000€)Nachteil: steigende Kosten für Öl, Abhängigkeit von ausländischen Energieversorgern, zusätzlicher Lagerplatz für Öltank, endliches Gut, nicht umweltfreundlich
PelletheizungVorteil: günstige Brennstoffe, mittlerweile vergleichbare Wirkungsgrade wie bei Gas- und Ölheizungen, werden vom Bundesumweltministerium gefördertNachteil: saisonal schwankende Kurse der Pellets, läuft nur unter Volllast ideal, braucht länger zum Aufheizen, Lagerplatz
Wärmepumpenheizung (Erde)Vorteil: kostenlose Energie, Unabhängigkeit von Versorgern und Brennstoffen, preisgünstig im Betrieb, kombinierbar, theoretischer Wegfall des Kamins bei Neubauten, gut geeignet für Flächenheizungen aufgrund niedriger VorlauftemperaturenNachteil: wärmt nur einen Raum (bei nicht wasserführenden Anlagen), eingeschränkte Aufstellungsmöglichkeiten, saisonal schwankende Brennstoffpreise, mittlere Wirkungsgrade (60 % - 85 %)
SolarkollektorenVorteil: kostenlose Energie, Wirkungsgrad bis zu 85%, Unabhängigkeit von Versorgern, Kombinierbarkeit, gut geeignet für Flächenheizungen aufgrund niedriger VorlauftemperaturenNachteil: nur am Tage nutzbar, Umbauten für Kabelwege in den Heizungskeller
FernwärmeVorteil: relativ umweltfreundlich und preisgünstigNachteil: Energieverlust durch Transport, nicht überall beziehbar, je nach Anbieter nur Heizung und kein Warmwasser, eventuell Zusatzkosten für Durchlauferhitzer, Gefahr von Legionellen bei Speichersystemen, teils extreme Preisunterschiede (0,04 – 0,18 Cent je kWh)
NahwärmeVorteil: teils unabhängig von großen Energieversorgern, Gewinnung von Strom und Wärme, geringer Energieverlust aufgrund der Nähe des Blockheizkraftwerks, preisgünstigNachteil: Kosten für den Bau des Blockheizkraftwerks, geringere Verfügbarkeit, teilweise nur Wärme für Heizung und kein Warmwasser, Gefahr von Legionellen bei Speichersystemen

Diese Geräte erzeugen einerseits Wärme für die Heizung, andererseits aber auch Wasser mittels eines Durchlauferhitzers. An diese Anlagen können allerdings nur reguläre Heizkörper und keine Flächenheizungen angeschlossen werden. Diese Anlage ist meistens in Mietshäusern eingebaut.

5.0 ENERGETISCHE GEBÄUDESANIERUNG

Sollten Sie das Gefühl haben, dass Ihre Heizung zwar gut funktioniert, die Räume sich dennoch nicht richtig aufheizen, dann kann unter Umständen die Wärmedämmung oder die Gebäudehülle des Hauses nicht optimal sein. Dies ist natürlich gleichbedeutend mit einem Energieverlust. In diesem Fall sollten Sie das Gebäude überprüfen lassen. Dies gilt umso mehr, wenn Sie eine neue Heizungsanlage einbauen möchten. Denn die eigentliche effiziente Anlage kann auf  diese Weise nicht ihre volle Wirkkraft erzielen.

Bei der Überprüfung kann es sich lohnen, Dämmung und Gebäudehülle in einem Zuge kontrollieren zu lassen. Eigentlich werden zwei unterschiedliche Verfahren zur Kontrolle der beiden potentiellen Sanierungsfälle angewandt. Es existieren allerdings auch Geräte, die einen Rund-um-Check ermöglichen.

DÄMMUNG

Bei der Überprüfung der Isolierfähigkeit eines Gebäudes findet das bildgesteuerte Verfahren der Thermografie Verwendung. Diese Technik enttarnt Schwachstellen in der Dämmung eines Hauses. Per Wärmebildkamera wird die thermische Strahlung gemessen. Die umgewandelten Signale lassen sich über einen Monitor darstellen. Darüber werden die Temperaturunterschiede des Gebäudes ersichtlich. Stellen an denen die Dämmung nicht optimal ist, erstrahlen dabei in Rot. Wenn das Haus gut isoliert ist, leuchtet es blau. Dazwischen existieren zahlreiche Abstufungen. Die Anschaffung einer solchen Kamera ist recht teuer. Informieren Sie sich bei einem Fachhändler, ob die Möglichkeit besteht, sich eine Kamera auszuleihen. Je nachdem kann die Dämmung unterschiedliche Schwachstellen in einer Immobilie haben. Dementsprechend gibt es spezielle Isolierungen für die Wände, das Dach und den Keller. Für die Dämmung der Außenwände werden in Regel Polystyrol-Hartschaum, respektive  Mineralfaserplatten an das Gebäude angebracht. Bei Kelleraußenwänden verhält es sich ein wenig anders, da diese zusätzlichen Einwirkungen wie Feuchtigkeit und Druck durch den Boden ausgesetzt sind. Dementsprechend werden die Dämmmaterialien beispielsweise mit einer Bitumenschicht angestrichen, um Nässe davon fern zu halten. Die Isolierung der Kelleraußenwände wird als Perimeterdämmung bezeichnet.

Es kann auch der Fall sein, dass die Dachdämmung saniert werden muss. Dabei gibt es drei Möglichkeiten, ein Dach zu isolieren. Die Wahl der Dämmung steht im Zusammenhang damit, ob der Dachboden genutzt wird oder nicht. Denn die Varianten zur Isolierung dieses Hausbereiches unterscheiden sich lediglich in der Positionierung der Dämmung vor, zwischen oder hinter den Dachsparren. Je nach Art verbleibt mehr oder weniger Nutzraum.

wischensparrendämmungBei dieser Dämmung handelt es sich um eine Maßnahme, die auf der Innenseite durchgeführt wird. Dabei wird der Dämmstoff fugendicht und ohne weitere Befestigung in die Sparrenzwischenkante eingepresst. Am besten eignen sich dafür Dämmmatten. Diese gibt es aus Mineralwolle, Baumwolle, Schafswolle oder Zellulose. Nachdem Sie die Dämmplatten angebracht haben, sollten Sie eine Dampfsperre einbauen. Diese verhindert das Eindringen von Feuchtigkeit.
AufsparrendämmungDie zweite Möglichkeit der Dachdämmung ist die Aufsparrendämmung. Dabei bildet die Dämmung eine durchgehende Ebene direkt unter der Dacheindeckung. Hierfür gibt es spezielle Systeme aus Hartschaumplatten und Formelementen. Die Aufsparrendämmung bietet sich vor allem dann an, wenn bereits eine Dachsanierung mit neuer Eindeckung geplant ist. Im Vergleich zu den anderen Arten der Dachdämmung ist die Aufsparrendämmung mit höheren Kosten und mehr Aufwand verbunden.
UntersparrendämmungDie Untersparrendämmung bietet sich an, wenn Sie eine zusätzliche Dämmschicht zu einer schon vorhandenen anbringen möchten. Bei dieser Vorgehensweise wird der Dämmstoff mittels Direktabhänger, die man auf die Sparren aufschraubt, angebracht. Dafür eignen sich am besten Dämmplatten. Diese werden dann über die Schenkel der Abhänger gedrückt und mit Holzlatten oder Metallprofilen befestigt. Diese Metallprofile werden dann an den Schenkeln der Direktabhänger verschraubt.

FENSTER

Mittels des Thermografieverfahrens lassen sich auch ungenügend isolierte Fenster und Rahmen aufdecken. Der Energieverlust liegt bei diesen Gebäudeteilen grundsätzlich höher im Vergleich zu den Wänden. Allerdings gilt das insbesondere alte Fenster sowie Rahmen von Pforten, an denen Wärme entweicht und Luft eindringt. Sollten Sie einglasige Fenster in Ihrem Haus haben, dann empfiehlt es sich, diese samt Rahmen zugunsten spezieller Isolierglasfenster auszutauschen. Die KfW fördert solche Umbauten von Privatpersonen und Unternehmen mit Darlehen.

GEBÄUDEHÜLLE

Wenn die Dämmung des Hauses intakt ist, Sie aber dennoch relativ viel heizen müssen, kann ein Schaden an der Gebäudehülle vorliegen. Auf diese Weise gelangt einerseits Luft durch die Wände in das Haus, andererseits Wärme hinaus. Zur Überprüfung der Luftwechselrate eines Gebäudes wird der Blower-Door-Test genutzt. Dieses wird auch als Differenzdruck-Messverfahren bezeichnet. Wenn eine Immobilie eine hohe Luftwechselrate aufweist, können Leckagen die Ursache davon sein. Dies ist gleichbedeutend mit einem Schaden an der Gebäudehülle, den Sie umgehend ausbessern lassen sollten. Denn Sie verschwenden konstant Energie aufgrund der Leckagen. Des Weiteren kühlen die Wände aus, sodass diese nicht als Wärmespeicher funktionieren und folglich die Raumtemperatur senken. Ausgekühlte Wände bilden wiederum die Grundlage für potentiellen Schimmelbefall.

Grundsätzlich ist dieser Test auch für einzelne Wohnungen möglich. So können undichte Stellen auch in einem Mehrfamilienhaus und zu angrenzenden Wohnungen aufgedeckt werden. Dafür müssen jedoch in den angrenzenden Wohnungen sowie im Treppenhaus die Fenster geöffnet werden.

FÖRDERUNG

Bevor Sie sich selbstständig um eine Thermografieprüfung Ihres Hauses bei einem Fachmann bemühen, der seine regulären Sätze verlangt, sollten Sie Ihr Energieunternehmen kontaktieren. Viele Energieversorger und Stadtwerke bieten ebenfalls Prüfungen an, die zum Teil speziell gefördert werden, sei es im Rahmen von Aktionen oder als wiederkehrendes jährliches Angebot vor allem in der Herbst- und Winterzeit. Dementsprechend können die Kosten für eine Thermografieprüfung schwanken. Diese fangen in etwa bei 150€ an und steigern sich je nach Größe und Art des Gebäudes.

Wenn durch die Prüfung Mängel festgestellt wurden, informieren Sie sich zudem über die Förderung von Sanierungsmaßnahmen für Ihre Heizung und das Dämmen Ihres Hauses. Auch hier können Sie profitieren.

Hier einige hilfreiche Links:

5.0 ENERGIESPARENDES EINRICHTEN

Neben den erwähnten Heiz- sowie Lüfttechniken und Heizungstypen existieren noch weitere Möglichkeiten, Energie zu sparen. Zum einen bringt die korrekte Positionierung von Möbeln bereits Einspareffekte mit sich, zum anderen können Sie durch ein paar Ausgaben für kleine Einbauten ebenfalls die Effizienz Ihrer Heizung erhöhen.

POSITIONIERUNG VON MÖBELN

Bei der Einrichtung von Räumen lassen sich vermutlich die wenigsten Menschen dabei von energiesparenden Aspekten leiten. Das Mobiliar spielt allerdings eine bedeutende Rolle für die Raumtemperatur. Dabei werden wiederum einige Fehler gemacht, die sich negativ auf den Wärmefluss auswirken.

Beachten Sie den Abstand zu Möbeln und Vorhängen

Grundsätzlich sollten die Heizkörper frei stehen und nicht zugestellt oder abgedeckt werden. Ansonsten funktioniert die Heizung nicht optimal. Durch zu nahe Möbel oder Vorhänge sammelt sich die warme Luft zwischen ihnen und der Heizung. Dies hat zur Folge, dass sich das Thermostatventil schließt, da durch die gestaute Temperatur nahe dem Heizkörper der gewünschte Wärmegrad schnell erreicht wird. Die eigentliche Raumtemperatur ist allerdings niedriger, folglich wird das Thermostat weiter aufgedreht. Dadurch verbrauchen Sie jedoch mehr Energie als Sie benötigen. Positionieren Sie Ihre Möbel daher so, dass sich die Wärme ungehindert im Raum ausbreiten kann. Dann ist das Thermostat in der Lage, die wahre Raumtemperatur zu ermitteln.

Platzieren Sie große Möbelstücke an den Innenwänden

Bei schlecht gedämmten Häusern gilt es darüber hinaus, die Positionierung großer Möbelstücke wie beispielsweise Schränke zu beachten. Platzieren Sie diese idealerweise an den Innenwänden eines Raums. Da die Außenwände schneller auskühlen, sollten sie immer durch die Raumluft erwärmt werden. Durch große Möbel gelangt zu wenig Wärme an die Außenwände. Diese Stellen werden nicht beheizt, was zwei Konsequenzen hat: Zum einen kann die Wand keine Wärme speichern. Stattdessen gibt sie Kälte an den Raum ab und die Raumtemperatur sinkt, sodass Sie mehr heizen müssen. Zum anderen erhöht sich an solchen Stellen das Kondensationsrisiko und die Luftfeuchtigkeit erreicht dort schnell 75%. Großes Mobiliar wird eher selten verrückt, so dass kalte zugestellte Außenwände ideale Nischen für Schimmelpilz sind. Durch die Möbel wird des Weiteren die Sicht verstellt, mit der Folge, dass sich der Befall in Ruhe ausbreiten kann.

Wenn Sie jedoch keinen anderen Weg sehen, ein großes Möbelstück vor einer Außenwand zu positionieren, dann rücken Sie dieses mindestens zehn Zentimeter davon ab. Auf diese Weise gelangt genügend warme Luft an die Wand. Bei Heizkörpern die unter Fenstern installiert sind, sollten Sie kurze Vorhänge oder besser Jalousien nutzen. So kann sich die warme Luft im Raum verteilen. Des Nachts schließen Sie die Vorhänge, damit die Wärme besser im Raum bleibt und nicht durch das kalte Fenster abkühlt. Das Gleiche gilt für die Zimmertüren, die Sie in der Heizperiode Tag und Nacht stets schließen sollten, damit die Raumtemperatur konstant bleibt.

ENERGIESPAREN MIT KLEINEN EINBAUTEN

Besonders in älteren Häusern schlummern diverse potentielle Energiefresser. Angefangen bei einem unzeitgemäßen Heizkörper existieren weitere Stellen, die die Heizkosten in die Höhe treiben können. Durch gezielte Einbauten und kleine Veränderungen können Sie die Probleme allerdings für geringes Geld beheben und somit Energie sparen.

Wärme-Reflektorfolie: Schnell und günstig zu mehr Effizienz

Um die Effizienz Ihres Heizkörpers zu erhöhen, müssen Sie nicht zwingend eine neue Heizungsanlage einbauen, zumal dies relativ kostspielig ist. Es kann daher mit einer Wärme-Reflektorfolie bereits Abhilfe geschaffen werden. Diese mit Aluminium beschichteten Folien werden hinter die Heizung geschoben und an der Wand angebracht. Durch das Material wird die Wärme reflektiert und strahlt somit in den Raum rein. Die Energie verpufft nicht ungenutzt in der Außenwand. Die Effizienz des alten Heizkörpers lässt sich auf diese Weise steigern, sodass Sie weniger Energie aufbringen müssen, um den Raum zu erwärmen. Die Kosten für solch eine Folie betragen in etwa 10 € je nach Hersteller und Größe. In den meisten Fällen können Wärme-Reflektorfolien individuell ausgeschnitten und angepasst werden, sodass der komplette Wandbereich in dem Heizkörper abgedeckt wird. Bringen Sie solche Folien hinter jeder Heizung an. Sie müssen fortan weniger heizen und sparen dementsprechend Energie sowie Kosten ein.

Neue Ventile: kleine Veränderung, große Wirkung

Wenn die Thermostatventile Ihrer Heizkörper älter sind oder sich nicht mehr gut drehen lassen, sollten Sie diese austauschen. Veraltete Thermostate reagieren langsamer auf Temperaturschwankungen und lassen sich nicht exakt regulieren. Sie verbrauchen letztendlich permanent mehr Energie als eigentlich nötig. Die Anschaffung neuer digitaler Thermostatventile kann sich dementsprechend lohnen. Ihre Kosten belaufen sich je nach Gerät zwischen 15€ und 150€. Durch den Einbau wird zum einen weniger Energie zur Wärmeerzeugung aufgebracht, zum anderen steigern solche Thermostate auch Ihren Komfort. Da sie in den meisten Fällen programmierbar sind, können Sie die gewünschten Tages- und Nachttemperaturen einmalig einstellen und müssen sich danach nicht mehr darum kümmern. Das Thermostatventil reguliert den Wärmezufluss automatisch.

Zugluftstopper und neue Dichtungen sparen Energie

Neben Maßnahmen am Heizkörper gibt es noch andere Möglichkeiten, Energie zu sparen. Bei nicht richtig abschließenden Türen entweicht Wärme durch einen Spalt unter der Tür nach Draußen oder in das Treppenhaus. Um dies zu verhindern, sollten Sie sich einen Zugluftstopper zulegen. Diese existieren in unterschiedlichen Varianten. Der Klassiker ist mit Sicherheit eine Kissenrolle in Form eines Dackels. Wenn Ihnen das aber zu sehr Gelsenkirchener Barock ist, können Sie auch diverse andere Kissenausführungen erwerben. Daneben gibt es noch spezielle Zugluftstopper, die an die Tür angebracht werden. Diese werden unter dem Türblatt positioniert und füllen so den Spalt aus. Die Wärme bleibt in Ihrer Wohnung, sodass Sie weniger heizen müssen. Zugluftstopper kosten in der Regel zwischen 8€ und 50€.

Weitere Zugluftquellen stellen Türen und Fenster dar, wenn deren Abdichtungen in die Jahre gekommen sind. Warme Luft entweicht dann auf diese Weise durch die Spalten. Zur Kontrolle der Funktionsfähigkeit der Abdichtungen genügt es, Tür und Fenster zu schließen und eine Feuerzeugflamme in die Nähe des Rahmens zu halten. Wenn das Feuer flackert, sind die Abdichtungen nicht mehr in Ordnung und sollten umgehend ausgetauscht werden. Dichtungen beispielsweise in Form von Gummischienen erhalten Sie in jedem Baumarkt und werden in etwa für durchschnittlich 5€ angeboten. Den Einbau können Sie selber durchführen.

Oftmals sind es kleine Einbauten, die bereits viel bringen können. Durch einmalige Ausgaben von ungefähr 100€ lässt sich die Effizienz der Wärmeerzeugung in Ihrer Wohnung deutlich erhöhen, sodass Sie weniger Energie verbrauchen. Den Betrag für die Anschaffungen haben Sie spätestens nach ein paar Monaten wieder ausgeglichen.

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